WIEN. Der Welternährungstag ist gleichzeitig der internationale Tag des Brotes. In Österreich landen jährlich 210.000 t Brot und Gebäck im Abfall. Um die Wertigkeit dieses Lebensmittels zu steigern, fordert der Bauernbund eine rasche Umsetzung des AMA-Gütesiegels auf Brot und Backwaren.
„Es gibt noch kein Gütesiegel für diese Warengruppe. Wir wollen den Mehrwert staatlich anerkannter Gütesiegel auch in diesem Bereich nutzen und einen respektvollen Umgang mit Lebensmitteln schaffen. Schließlich produzieren wir unser Brot nicht für die Tonne”, so Bauernbund-Präsident Georg Strasser. „16 Kilo Brot und Gebäck verschwenden wir jährlich pro Kopf. Damit schaden wir nicht nur dem Klima, sondern kübeln auch wertvolle Lebensmittel. Unsere Bäuerinnen und Bauern bestellen den Acker nicht zum Spaß.”
Rabattschlachten beim Brot
Mit schuld daran sei auch die Preispolitik der großen Handelsketten. Die ‚chronische Aktionitis', etwa bei Semmeln, die um 15 Cent pro Stück verkauft werden, führt zu einem emotionalen Wertverlust.
„Diese Rabattschlachten gehen auf Kosten der Bauernfamilien und der Umwelt. Die Produktion von Semmeln benötigt wertvolle Ressourcen wie Boden, Wasser, Energie und nicht zuletzt auch menschliche Arbeitskraft”, erklärt Strasser.
Das Problem sei, dass man regionale Lebensmittel als Konsument oft kaum als solche erkennen kann. „Deshalb braucht es ein staatlich anerkanntes Qualitätssiegel, das die Herkunft und die Produktionsstandards klar nachvollziehbar macht”, so Strasser. (red)