WIEN. Trotz Teuerungskrise und damit zusammenhängenden Schuldzuweisungen seitens der Politik genießen Österreichs Lebensmittelhersteller wie -händler durchaus Vertrauen bei den Konsumenten – das zeigt der zwischen 2. und 7. Juni via 1.044 Online-Interviews ermittelte APA/OGM-Vertrauensindex.
Brot macht sympathisch
Der Vertrauenssaldo, errechnet als Differenz der Prozentwerte von „vertraue” und „vertraue nicht”, beläuft sich bei den Bäckereien auf +68; von 22 erfragten Branchen genießen sie damit das höchste Vertrauen der Konsumenten. Dahinter rangieren Molkereien (+59) und Brauereien (+54) – und auch der medial geprügelte LEH schafft überraschend ein deutliches Positivsaldo (+16).
„Wir freuen uns und danken für diese Anerkennung der Leistungen der Milchwirtschaft, der Milchbauern, der Mitarbeiter in den Molkereien und in der Logistik sowie der Qualitätssicherung”, kommentiert VÖM-Präsident Helmut Petschar die Befragungsergebnisse. „Gerade in Zeiten der Verteuerung und Verunsicherungen” sei ein derartig positives Ergebnis „sehr wichtig”, man sehe darin auch einen „Auftrag, den Weg der laufenden Verbesserung der Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards weiterzuentwickeln”.
Auch Sportartikelhändler (+32) und Mode-/Schuhhandelsketten (+12) sind Konsumenten tendenziell gewogen. Das leichte Plus der Möbelhäuser (+11) dürfte sich indes relativieren: Die Befragung fand noch vor der kika/Leiner-Pleite statt.
Kein Vertrauen in Wettbüros
Ganz am unteren Ende der Vertrauensskala finden sich, wenig überraschend, Wettspielanbieter (–66), Immobilienmakler (–60) und die gegenwärtig besonders unbeliebten Energieversorger (–47). Auch Medien (–34), Pharmafirmen (–30), Versicherungen (–22), Banken (–13) und Tankstellen (–12) wird mit viel Skepsis begegnet. Im Mittelfeld finden sich Reiseveranstalter (+7) und Paketzustelldienste (+4). (red)