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Eile geboten „Wer jetzt Tempo macht, kann sich noch vom Wettbewerb absetzen”: Harald Dutzler, Co-Autor der Studie, rät zu raschem Handeln, um nicht noch weiter ins Hintertreffen zu geraten.

Redaktion 16.02.2024

Viel Nachholbedarf für die Industrie

Studie: Beim Abfallmanagement hinken viele Hersteller den Vorgaben der Politik und ihren Zielen hinterher.

WIEN. Die Lebensmittelbranche könnte mit effizienteren und nachhaltigeren Verpackungskonzepten bis zu 30% ihrer Kosten sowie rund 25% Treibhausgasemissionen einsparen, was etwa 18 bis 23 Mio. Tonnen CO2e (CO2-Äquivalente) pro Jahr entspricht. Das geht aus einer aktuellen Studie von Strategy&, der globalen Strategieberatung von PwC, hervor.

Derzeit machen Verpackungen bis zu 23% des Gesamtpreises von Lebensmittelprodukten aus und verursachen 25 bis 35% aller Treibhausgasemissionen von Lebensmittelproduzenten. Mit optimierten und effizienteren Verpackungen könnten die Hersteller auf gleich mehrere aktuelle Entwicklungen reagieren, folgert die Studie.

Allmähliches Umdenken

„Die Lebensmittelbranche gerät seit Jahren von ganz unterschiedlichen Seiten immer stärker unter Druck und benötigt mehr denn je innovative und kreative Lösungen, um sich wieder vor die Welle zu setzen. Verpackungen können dafür ein wirkmächtiges Werkzeug sein”, betont Harald Dutzler, Co-Autor der Studie. „Viele in der Branche fangen allerdings erst an, nachhaltige Verpackungslösungen nicht nur als regulatorische Notwendigkeit anzusehen, sondern auch die wirtschaftlichen Vorteile für sich zu nutzen.”

Win-Win-Szenario

Als Hebel für geringere Kosten und Emissionen bieten sich von neuen Verpackungsdesigns über einen geringeren Rohstoffverbrauch bis hin zu Wiederverwendung und Recycling verschiedene Maßnahmen an so Dutzler. Einerseits seien die Preise für Verpackungsrohstoffe wie etwa Glas (+24%) oder Plastik (+35%) seit 2020 deutlich gestiegen – ein guter Grund, Rohstoffe einzusparen. Gleichzeitig beziehen Kunden immer häufiger Nachhaltigkeitskriterien in ihre Kaufentscheidung ein, ohne dafür einen Aufpreis zahlen zu wollen. Hinzu kommt steigender regulatorischer Druck. (red)

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