RETAIL
Redaktion 25.02.2022

Was ist schon Zeit?

Für manche die neue Währung, für Amazon offenbar ein Gut, über das jeder reichlich verfügt.

Die Finstere Brille ••• Von Christian Novacek

WARTESCHLEIFE. Amazon hat Potenzial nach oben. Mein Hauptjammerpunkt: Ich kann nicht wählen, welcher Lieferdienst zuständig ist. Das geht in Richtung Glücksspiel. Beispielsweise hab ich im Vorjahr ein Lautsprecherpaar von Polk gekauft, wo nur ein Stück gekommen ist. Der zweite kam nach einer mutmaßlich abenteuerlichen Odyssee gut eine Woche später – als echter Glücksfall sozusagen.

Aber nun mal abgesehen von großen Teilen, wo es im Kleinen haken darf, ist es mit Routinebestellungen öfters ein Gfrett. Ich weiß nicht, ob ich nur wegen meiner Funktion als Prime-Kunde den Nachteil genieße, dass ich Bestellungen nicht zusammenfassen darf? Weil wenn ich ohne Prime alle meine Sachen auf einmal pro Woche gebündelt bekäme, ich würde Prime sofort kündigen – so vorteilhaft sehe ich das. Stattdessen mitunter sechs Mal die Woche das gleiche Spiel: Warten auf Amazon.

Pfeif ich drauf und dreh, das schöne Wetter nutzend, ein Ründchen – garantiert war derweil der Bote da und gibt das Päckchen just dem Nachbarn, dem er es nicht geben soll. Bleib ich aber daheim und sitz schönwetterignorant bis 20 Uhr in Warteposition – dann krieg ich die Meldung: Leider ist es sich heute nicht mehr ausgegangen. Das ist, mit Verlaub, Lebenszeitraub!

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