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Redaktion 26.09.2018

Weitere 16 Vögele-Filialen geschlossen

Die Schließung von zehn bis 15 Standorten war erwartet worden, insgesamt sperren 31 von 102 Geschäften zu. Die Kaufverträge sind unterschrieben, neue Ware wird geliefert, Altware wird abverkauft.

WIEN. Bei der insolventen Modekette Vögele werden bis Monatsende weitere 16 Filialen schließen. Die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien bereits informiert, teilte der Masseverwalter am Dienstag mit. In Summe sperren damit 31 der österreichweit 102 Geschäfte zu. Der deutsche Restrukturierungfonds GA Europe hatte Vögele vor zwei Wochen übernommen und 15 Filialen sofort geschlossen, die Schließung weiterer zehn bis 15 Standorte wurde angekündigt.

Nun sind es 16 Standorte geworden, die auch nicht fortgeführt werden. Es handelt sich um die Vögele-Filialen in Braunau, St. Pölten, Leoben (City Shopping), Innsbruck-Völs, Spittal (Neukauf), Graz-Seiersberg, Fürstenfeld FMZ, Rosental, Tamsweg, Feldkirchen, Graz Nord FMZ, Liezen ELI EKZ und Hohenems. Ebenfalls geschlossen werden die unter der Marke OVS betriebenen Geschäfte im Klagenfurter Südpark, in Wien-Stadlau sowie im Fischapark in Wiener Neustadt.

Von der sofortigen Schließung Mitte September betroffen waren die Filialen in Haid, Bad Radkersburg, Graz-Weinzöttl, Spittal (Bahnhofstraße), Mürzzuschlag, Graz St. Peter, St. Veit an der Glan, Reutte, Salzburg ZiB, Wien SCN, Lannach, Wolfsberg, Schwanenstadt, Vogau und Wien Awarenstraße. Vögele hatte zuletzt rund 700 Mitarbeiter. Geschäftsführer Thomas Krenn hofft, dass drei Viertel der Filialen und Arbeitsplätze erhalten bleiben. "Klar bedauere ich im Zuge der Schließungen den Verlust jedes einzelnen Arbeitsplatzes, aber in der Gesamtbetrachtung überwiegt jedenfalls die Überzeugung mit GA Europe als neuen Eigentümer eine solide Basis für eine nachhaltige Zukunft erreicht zu haben", erklärte er in der Aussendung.Die Kaufverträge sind mittlerweile unterschrieben. GA Europe übernimmt damit vom pleitegegangene Schweizer Vögele-Konzern die Geschäftsanteile der Charles Vögele Austria GmbH sowie die ungarischen und slowenischen Vögele-Gesellschaften. Es könne nun die schon dringend erwartete Herbstware geliefert werden, so Masseverwalter Clemens Jaufer.

Die noch vorhandene Altware soll "mitunter zu 'Schnäppchenpreise' - teilweise bis zu -70%" abverkauft werden, heißt es in der Aussendung. Die Sanierer von GA Europe stellen das erforderliche Kapital für die Restrukturierung und für die Beschaffung der Neuware bereit. Geplant sei, Vögele nach erfolgreicher Restrukturierung an einen strategischen Investor weiterzuverkaufen.Die von den Gläubigern angemeldeten Forderungen werden nächsten Montag in der Prüfungstagsatzung geprüft. Die Masseverwalter gehen von einem für den Sanierungsplan relevanten Schuldenstand von höchstens 25 Mio. Euro aus. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent in Aussicht gestellt.

Die aus Italien kommende Sempione Fashion hatte die marode Schweizer Modekette Charles Vögele im Dezember 2016 übernommen und wollte sie neu ausrichten - das Konzept der Nachfolgermarke OVS kam bei den Kunden aber nicht gut an. (APA)

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