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02.07.2015

Wiener Tafel sagt Verschwendung von Lebensmitteln den Kampf an

Lebensmittel In der Europäischen Union werden jedes Jahr pro Person durchschnittlich 179 kg Lebensmittel weggeworfen. Maßnahmen dagegen werden nun fast überall diskutiert.

Wien. Maßnahmen gegen die Verschwendung von Nahrung werden derzeit europaweit diskutiert. Zuletzt hatte das in Frankreich eingeführte Gesetz, nach dem Super-märkte mit einer Größe von über 400 m2 verpflichtet werden, genussfähige Waren vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums karitativen Organisationen zu spenden, hohe Wellen geschlagen.

In der Europäischen Union werden jedes Jahr pro Person durchschnittlich 179 kg Lebensmittel weggeworfen. Das macht insgesamt zirka 89 Mio. t Abfall pro Jahr. Gleichzeitig leben 79 Mio. Bürger in Europa unter der Armutsgrenze. In Österreich gelten 1.609.000 Menschen oder 19,2% der Bevölkerung als armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Anlässlich der bevorstehenden Beratungen im Rahmen des „Runden Tischs” im Bundeskanzleramt präsentiert auch die Wiener Tafel einen Katalog mit 10 Maßnahmen zur Erarbeitung nachhaltiger Lösungen. Unter anderem wird darin die Einführung einer Berichts- und Offenlegungspflicht für anfallende Lebensmittelabfälle in der gesamten Wertschöpfungskette gefordert oder etwa eine freiwillige Verpflichtungserklärung der Lebensmittelindustrie und des Lebensmitteleinzelhandels im Rahmen von CSR- und Nachhaltigkeitsmanagement. Auch die Abschaffung des Mindesthaltbarkeitsdatums für gewisse Produktkategorien (Speisesalz, Zucker, Honig, Teigwaren, Reis und andere) und Ausweitung der „best before”- und „use-by”-Kategorien könnte helfen, die Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen. Heidelinde Haas, Obfrau der Wiener Tafel, sieht das Thema zumindest als in der breiten öffentlichen Wahrnehmung angekommen. Es führe allerdings kein Weg an Maßnahmen, die bei der Bildung ansetzen, vorbei; sie spricht von Aufklärungsarbeit, die sich an die Zielgruppe Kinder und Jugendliche wendet, sowie von zielgerichteten Medienkampagnen. „Als Wiener Tafel bringen wir uns jedenfalls sehr gern gemeinsam mit den Tafeln in den Bundesländern im Rahmen der Beratungen ein”, so Haas. (dp)

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