RETAIL
Redaktion 08.11.2019

Zucker rein und raus

Was braucht der Konsument, um wahrhaft glücklich zu sein? Viel oder wenig Zucker?

Die Finstere Brille ••• Von Christian Novacek

 

GLÜCKSTAUMEL. Eine weitverbreitete Annahme in Sachen ‚Was haben Handel und Industrie gemeinsam?': Sie wollen den Konsumenten glücklich sehen. Die Mittel dazu sind seitens Industrie über Jahrzehnte bewährt: Transfette, Süßstoffe, künstliche Aromen und Zucker. „Aber das hat sich doch alles geändert, Maggi ist heutzutage zur Natur-pur-Melange mutiert!”, mögen manche einwenden. Klar, aber Fakt ist auch, dass zum Beispiel Nutella mit seiner letzten Rezeptänderung 2017 den Zuckeranteil erhöht und den Kakaoanteil reduziert hat. Und 2017 war schon längst ein Jahr, wo die Nachhaltigkeit aus allen Ritzen im Supermarktregal gequollen ist.

Also stimmt was nicht? Genau, die Industrie will den Konsumenten wenn, dann durchaus mit fragwürdigen Mitteln glücklich machen – in dem Sinn, dass ungesunde Mästung gesunde Glückshormone zeitigt, die monetär ebenso schwer wiegen wie die Glücklichen selbst.
Der Handel spielt in der Glücksfabrik zusehends eine differenzierte Rolle. Initiativen wie Zucker raus! beschneiden den kurzfristigen Glückstaumel zugunsten langfristiger Wellness. Hellsichtige Produzenten wie Berglandmilch oder Vöslauer sind mit an Bord – und geben der Hoffnung Ausdruck, dass ein Umdenken passiert.

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