Zulieferer ZKW baut Stellen ab
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Aktuell beschäftigt ZKW in Wieselburg rund 2.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
MOBILITY BUSINESS Jürgen Zacharias 03.03.2023

Zulieferer ZKW baut Stellen ab

Der heimische Automobilzulieferer will die „Wettbewerbsfähigkeit“ seines Standorts in Wieselburg durch den Abbau von rund 600 Mitarbeiter sicherstellen.

WIESELBURG/DIETACH. Nach der angekündigten Entlassungswelle beim Automobilzulieferer ZKW wackeln weitere Jobs. Wie das „Öberösterreichische Volksblatt" berichtet, ist neben dem Standort in Wieselburg (Niederösterreich) auch das Werk in Dietach bei Steyr (Oberösterreich) von Einsparungsmaßnahmen betroffen. Demnach soll die Produktion noch heuer eingestellt werden. In Dietach sind 30 Mitarbeiter beschäftigt.

„Der Mietvertrag in Dietach läuft mit Jahresende 2023 aus“, bestätigte Andreas Nix, ZKW-Standortleiter in Wieselburg, der Zeitung den Schritt. Die dortige Ersatzteile-Fertigung soll in freie Flächen in Wieselburg integriert werden. Ob die 30 Mitarbeiter übernommen werden, werde sich im Laufe des Jahres zeigen, so der Manager. Zuvor hatte ZKW mitgeteilt, sein Werk in Wieselburg verkleinern und 600 der derzeit 2.600 Beschäftigten bis Ende 2024 abbauen zu wollen. Betroffen seien zum Großteil Leiharbeiter, deren Verträge nicht weiter verlängert würden.

In der Stammbelegschaft soll der Stellenabbau „nicht nur im Zuge von Dienstgeberkündigungen erfolgen, sondern auch durch natürliche Abgänge (wie Pensionsantritte), Dienstnehmerkündigungen ohne Nachbesetzung der betroffenen Stellen sowie alternative Arbeitszeitmodelle wie Altersteilzeit", wurde in einer Aussendung betont. Den betroffenen Arbeitnehmern der Stammbelegschaft werde ein freiwilliger Sozialplan angeboten. Der Betriebsrat sei von der Geschäftsleitung bereits informiert worden, die Sozialplan-Verhandlungen würden umgehend aufgenommen.
ZKW als größter Arbeitgeber der Region habe die Situation in den vergangenen Monaten genau analysiert und sei „zum Entschluss gekommen, dass dieser Stellenabbau zwingend erforderlich ist, um die Wettbewerbsfähigkeit des Produktionsstandortes in Wieselburg wiederherzustellen und den Fortbestand der Produktion zu sichern“, betonte Nix.
Die Automobilzulieferindustrie in Westeuropa kämpfe mit mehreren strukturellen Herausforderungen wie höherem Preisdruck in der gesamten Branche, zunehmender Deindustrialisierung Westeuropas und hohen Lohnkosten, wurde in einer Aussendung betont. „Verschärft und beschleunigt wird die Problematik unter anderem durch die enormen Energiekosten, hohe Inflation, Materialkostenerhöhungen und brüchige, globale Lieferketten.“

ZKW habe seine Präsenz von Österreich aus proaktiv auf die globalen Märkte ausgedehnt, hielt der Zulieferer fest. Das Werk in Wieselburg spiele als einer der Kernproduktionsstandorte auf dem europäischen Markt „eine wichtige Rolle“. Betont wurde, dass „die notwendigen Personalanpassungen möglichst sozialverträglich umgesetzt werden“ sollen. (jz)

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