••• Von Alexander Haide
WIEN. Am Mittwoch dieser Woche wurden die Ergebnisse der 15. Best-Recruiters-Studie Österreich und die aktuellen Recruiting-Trends präsentiert sowie die „Best Recruiters” des Landes gekürt. Mit herausragenden Ergebnissen in allen Kategorien erzielte die Herold Business Data GmbH den heurigen Gesamtsieg (siehe Tabelle).
Mangelnde Sicherheit
Besonders auffällig bei den Ergebnissen der „Best Recruiter”-Studie ist, dass beinahe die Hälfte der Unternehmen Anfragen junger Interessierter unbeantwortet ließ. Auch Sicherheitslücken bei Karriere-Websites werden durch die Studie evident: Fast alle analysierten Seiten erfüllen grundlegende Sicherheitsstandards nicht. Gleichzeitig gewinnen Social Media-Methoden, wie die Nutzung von TikTok, weiter an Bedeutung. Besonders positiv ist der Anstieg in der Kategorie Usability von Online-Stellenanzeigen, die von 45% auf 66% gestiegen ist. Das ist mitunter durch die erstmalige Einbeziehung der technischen Analyse der Stellenmärkte bedingt. Zuwächse werden auch in der Kategorie Mobile Recruiting verzeichnet. Karriere-Websites sind deutlich übersichtlicher für Mobilgeräte strukturiert und häufiger für Suchmaschinen optimiert.
Ein deutlicher Punkterückgang wurde bei der Kontaktanfrage verzeichnet. Ein fiktiver 16-Jähriger erkundigte sich nach Möglichkeiten für erste Berufserfahrungen, doch die Rückmeldungen waren seltener als im Vorjahr. Die Kontaktanfrage im vergangenen Studienjahrgang wurde von 73% der Arbeitgeber beantwortet, von 63% sogar innerhalb von drei Werktagen. Dieses Jahr verzeichnet die Studie einen signifikanten Rückgang: Nur 55% der Arbeitgeber antworteten überhaupt, innerhalb von drei Werktagen nur 40%. Dadurch sank der Punktedurchschnitt in der Kategorie „Kontaktanfrage per E-Mail” um beachtliche 20 Prozentpunkte.
Führungsstil nicht Thema
In Stellenanzeigen wird der Führungsstil nur von zwei Prozent der Arbeitgeber direkt thematisiert. Vier von zehn Arbeitgebern sprechen das Thema jedoch in verschiedenen Dimensionen auf ihrer Karriere-Website an. Bei einem Viertel der Arbeitgeber wird spezifisch auf die Führungskräfteausbildung eingegangen, klare Führungsgrundsätze finden sich nur auf rund zehn Prozent der Websites. Bewerbende, die Erfahrungsberichte von Führungskräften lesen möchten, werden auf zwölf Prozent der Karriere-Websites fündig, jedoch meist in Form von Testimonials.
Branchen-Sieger
In 39 bewerteten Branchen setzten sich unter anderen im Bereich Automotive/Kfz die KTM AG, im Bekleidungseinzelhandel Peek & Cloppenburg KG, bei Elektro- und Elektronikherstellung die Novomatic AG und in der Sparte Unterhaltungsmedien- und Elektronikeinzelhandel die Thalia Buch & Medien GmbH durch.
Neben den neuesten Trends und der Bewertung der Recruiting-Qualität wurde auch das neue Best-Recruiters-Portal „food for thought” vorgestellt. Hier finden sich personalisierte Auswertungen, von Platzierung, über Mitbewerbsvergleich bis hin zu Best Practices, inklusive aller Detailergebnisse.