Bildungs-Manko
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Nur rund jeder zehnte Betrieb will heuer mehr Geld für Weiterbildung ausgeben.
CAREER NETWORK britta biron 23.03.2018

Bildungs-Manko

Laut imh-Studie wollen österreichische Betriebe ihre Budgets für Qualifizierungsmaßnahmen heuer nicht erhöhen.

••• Von Britta Biron

WIEN. Ende des Vorjahres hat der Konferenz- und Seminaranbieter imh 525 Personen um ihre Einschätzung zur Entwicklung des Bildungsbudgets für 2018 gebeten. Jetzt liegen die Ergebnisse vor und trotz der Tatsache, dass die laufende Qualifikation der Mitarbeiter in einer von raschen Veränderungen geprägten Wirtschaft ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist, wollen heimische Betriebe heuer nicht mehr Geld als bisher investieren.

Mehr Weiterbildung …

Über die Hälfte der Befragten gab an, dass das Bildungsbudget nicht erhöht wird, aber mehr Veranstaltungen geplant seien. Das legt den Schluss nahe, dass man nach dem Motto „Mehr Bildung fürs gleiche Geld” auf günstigere Programme setzen möchte.

Etwa jeder Zehnte geht von einer Kürzung des Bildungsbudgets aus. Interessant ist, dass diese Meinung in Betrieben mit 51 bis 250 Mitarbeitern (12,68%) oder darüber (9,68%) am stärksten ausgeprägt ist.
Mehr finanzielle Mittel für Qualifikationsmaßnahmen erwarten vor allem Befragte aus Betrieben mit elf und 50 Beschäftigten (22%).

… um das gleiche Geld

Fast ein Drittel plant, heuer zwei Seminare, Workshops oder Kurse zu besuchen; gegenüber 2016 ist das ein Rückgang von 3,31 Prozentpunkte. Auf Qualifizierungsmaßnahmen gänzlich verzichten wollen in diesem Jahr 4,41%, 2016 waren es nur 3,53%.

Interesse an und Möglichkeiten für Weiterbildung hängen aber auch stark von der Position im Unternehmen ab: Während 41% der Vorstände und Geschäftsführer heuer mehr als drei Fortbildungen planen, sind es bei den Bereichs- und Abteilungsleitungern nur knapp 30% und bei den Mitarbeitern nicht einmal ein Fünftel (18,12%).
Wie beim Bildungsbudget erreichen auch bei der Zahl der Bildungsmaßnahmen Unternehmen mit elf bis 50 Beschäftigten den höchsten Wert, nämlich 46,67%.

Gesamtindex sinkt

Zwar ist mit 88,93% auch heuer die Mehrheit der Überzeugung, dass berufliche Weiterbildung „sehr wichtig” bzw. „wichtig” ist, im Vorjahr waren aber noch 91% dieser Meinung. Sieht man sich die Antworten nach Unternehmensgrößen an, so zeigt sich, dass Weiterbildung in Betrieben mit elf bis 50 Mitarbeitern den höchsten Stellenwert hat.

Der Gesamtscore des imh Weiterbildungsindex (WEBI), der sich aus dem Stellenwert der Weiterbildung, Anzahl der geplanten Veranstaltungsbesuche und der Veränderung des Bildungsbudgets zusammensetzt, liegt heuer bei 53,6 von 120 möglichen Punkten; im Vorjahr lag der Wert bei 54,5 und 2015 bei 59.

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