Das Ziel: Mehr Rot-Weiß-Rot-Karten
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Startschuss Am Montag dieser Woche tagte erstmals der Strategieausschuss für internationale Fachkräfte, u.a. mit Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher und AMS-Vorstands­vorsitzendem Johannes Kopf.
CAREER NETWORK Redaktion 22.03.2024

Das Ziel: Mehr Rot-Weiß-Rot-Karten

Verfahrensdauer halbieren, Karten verdoppeln – so soll der Fachkräftemangel in Österreich bekämpft werden.

WIEN. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, werde die Anzahl der in Österreich ausgestellten Rot-Weiß-Rot-Karten in den kommenden Jahren deutlich gesteigert werden, bekundete Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) am Montag.

In den kommenden vier Jahren soll sich die Zahl der Karten von 8.079 (Stand Ende 2023) auf das Doppelte, rund 16.000, erhöhen. Die Verfahrensdauer soll indessen halbiert werden, um den Zugang für Fachkräfte aus Drittstaaten zu erleichtern. Bereits von 2022 auf 2023 habe sich die Dauer des Ausstellungsverfahrens von 28 Tagen auf 25 Tage reduziert. Binnen eines Jahres soll sie nun halbiert werden, wobei die Prüfungsstandards nicht darunter leiden sollen, heißt es aus dem Ministerium. Mit einer verkürzten Verfahrensdauer will Kocher die Attraktivität der Rot-Weiß-Rot-Karte erhöhen und dazu beitragen, dass in Folge mehr Karten ausgestellt werden.

Die Reform der Reform

Bereits nach der Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte im Herbst 2022 habe sich die Zahl der ausgestellten Karten merklich erhöht, so das Ministerium. In den ersten beiden Monaten des heurigen Jahres wurden 1.570 Karten ausgegeben. Das entspräche einem Plus von 39% zum Vorjahreszeitraum. Auch die Zahl der ausgestellten Rot-Weiß-Rot-Karten für Mangelberufe sei von 884 Stück Ende 2020 auf 3.816 per Ende 2023 angestiegen.

In einer Stellungnahme begrüßte der Wirtschaftsbund die Initiative zur Verdopplung der Rot-Weiß-Rot-Karten als einen wichtigen Schritt gegen den Arbeitskräftemangel. „Die Maßnahmen sind ein entscheidender Schritt, um dem Fachkräftemangel in Österreich entgegenzuwirken und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft zu stärken”, kommentierte Wirtschaftsbund Generalsekretär und Nationalratsabgeordneter Kurt Egger die Pläne. „ Erfreulich ist auch, dass die Antragstellung effizienter gestaltet werden soll, um eine Halbierung der Antragsdauer umzusetzen. Damit kommen wir dem Ziel, binnen 72 Stunden eine Rot-Weiß-Rot-Karte auszustellen, erneut näher und der österreichische Arbeitsmarkt gewinnt dadurch deutlich an Attraktivität.”

„Diesen Schwung nutzen”

Darüber hinaus zeigt sich Egger über den signifikanten Anstieg der ausgestellten Rot-Weiß-Rot-Karten für Mangelberufe erfreut: „Die positive Entwicklung zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es ist essenziell, dass wir diesen Schwung nutzen, um die besten Talente für unseren Standort zu gewinnen. Denn nur durch einen klugen Maßnahmenmix lässt sich der Arbeitskräftemangel eindämmen.”

Positiv reagierte naturgemäß die Industriellenvereinigung: „Österreichs Betriebe brauchen ausreichend Arbeits- und Fachkräfte, um unseren Wohlstand erhalten zu können. Es gilt daher an allen Schrauben zu drehen, um alle Potenziale am Arbeitsmarkt zu heben”, betont Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), anlässlich der Auftakt-Sitzung des Fachkräfte-Strategieausschusses im BMAW. (APA/ah)

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