Der Alpbach-Faktor
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Derzeit noch eine Visualisierung, ab 17.8. im Vollbetrieb: Das erweiterte Congress Centrum Alpbach bringt 1.200 m² zusätzliche Konferenzfläche.
CAREER NETWORK Paul Christian Jezek 08.07.2016

Der Alpbach-Faktor

Neue Perspektiven, neue Netzwerke, neue Antworten – und ein direkter Austausch mit Verantwortungsträgern von heute und morgen.

••• Von Paul Christian Jezek

ALPBACH. Ob Digitalisierung, Globalisierung, Klimawandel oder Migration – egal wohin wir blicken, interdisziplinäre Antworten sind heute gefragter denn je. Auch in der eigenen Firma: Wer es schafft, das kreative Potenzial seines gesamten Teams abzurufen, bleibt innovativ und reaktionsfähig. „Hier sehen wir unsere Kernaufgabe: Menschen zusammenzubringen, ihrem Wissen und Ideen den perfekten Raum zu geben”, erklärt Philippe Narval, der seit 2012 die Geschäfte des Europäischen Forums Alpbach führt.

Hier befinde sich einer der wenigen Orte, an dem Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen, Ideologien und Generationen ins Gespräch kommen. Narval: „Mehr noch, wir schaffen einen Raum, in dem neue Ideen geboren werden. Diese frischen Impulse für neue Wege unserer Gesellschaft nimmt jede und jeder mit nach Hause.”
Beispiel Wirtschaftsgespräche; hier reicht der rote Faden von Themen wie Führungskultur über digitale Strategien bis hin zu Innovationswerkzeugen. Nudging in der Poli­tik oder das Potenzial von Service Design-Prozessen in der Wirtschaft werden ebenso behandelt.

Wen man treffen kann

An den 17 Tagen treffen sich insgesamt 5.000 engagierte Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft in Alpbach. Sie kommen aus der Wissenschaft, Wirtschaft, ­Politik, Kultur oder Zivilgesellschaft. Darunter heuer Robin Chase, Gründerin von Zipcar, der britische Journalist und Autor Paul Mason, die italienische Innovationsforscherin Mariana Mazzucato, junge Entrepreneure des Global Impact Hub – und mittendrin 700 junge Stipendiaten aus aller Welt.

Mit Cesar Hidalgo vom MIT Media Lab steht einer der besten Komplexitätsforscher der Gegenwart Rede und Antwort und erklärt, wie Unternehmen mit Komplexität umgehen können. Und im Fokus der Debatten steht wohl das revolutionäre Potenzial digitaler Technologien.

Top-Thema Partizipation

Beteiligung ist eine zentrale Kulturtechnik im 21. Jahrhundert, nicht nur in Politik und Demokratie, sondern auch in Organisationen und im Business. Narval: „Hier gehen wir einen Schritt voraus und ermuntern die Teilnehmer stärker denn je, in den Sessions aktiv zu werden. Dank neuer Formate fordern wir sie richtig heraus – und geben die Kunst der partizipativen Führung auch weiter, beispielsweise in Form einer eigenen Sommerschule zu Participatory Leadership – Art of Hosting.”

Darüber hinaus will man „der nächsten Generation den Rücken stärken und gleichzeitig den Austausch von Ideen zwischen den Generationen fördern”. Zwei Beispiele: Zu „Alpbach in Motion” kommen 40 junge Führungskräfte, um in einem interaktiven Setting die wirtschaftliche Zukunft Europas zu diskutieren; ihre Ergebnisse fließen ins Programm der Alpbacher Wirtschaftsgespräche ein. Oder die internationale Medienakademie: Junge Journalisten aus ganz Europa berichten drei Wochen lang unter der Regie von Medienprofis crossmedial und kritisch über das Konferenzgeschehen.

Wer aller mitmacht

Neben den Generalpartnern BMW, Fabasoft, Land Tirol, Österrei­chische Lotterien und Swarovski, Mitveranstaltern wie Austrian Institute of Technology und Radio Ö1 unterstützen mehr als 100 weitere Organisationen das Europäische Forum Alpbach, darunter internationale Wissenschaftspartner wie die französische École Nationale d’Administration, die Sciences-Po Uni Paris, die Uni Cambridge, die Falling Walls-Konferenz, das Joint Research Center der Europäischen Kommission, die Royal Society for the Encouragement of Arts, Manufactures and Commerce oder das Woodrow Wilson International Center.

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