••• Von Paul Christian Jezek
LINZ/WIEN. Aktuell bildet Siemens in Österreich 400 Lehrlinge aus, davon 90 in Oberösterreich.
Neben dem eigenen Bedarf nach hervorragend ausgebildeten Fachkräften übernimmt das Unternehmen damit Verantwortung für den Wirtschaftsstandort und steuert dem in Zukunft drohenden Fachkräftemangel aktiv entgegen. Die Lehrlingsausbildung nimmt daher einen zentralen Stellenwert bei Siemens Österreich ein.
Ein Dutzend Themen
In Linz wurden insgesamt bereits zwölf Lerninseln mit verschiedenen Themenschwerpunkten aufgebaut – von der Industrie-Automatisierung und -Digitalisierung über Transformatorentechnik bis zur Energie- und Gebäudetechnik.
An den Lerninseln werden reale Projekte in kleinen Teams bearbeitet. Aufgrund der hohen Bedeutung von Digitalisierungskompetenzen gibt es bereits erste Pläne, das erfolgreiche Projekt zu erweitern: Künftig sollen auch in der Siemens-Lehrwerkstätte in Wien Lerninseln entstehen. Geplant ist, die Lerninseln in Linz und Wien miteinander zu vernetzen und überregionale Zusammenarbeiten zu trainieren – ähnlich einer vernetzten Fabrik mit mehreren Standorten.
Bis zu vier Lehrlinge im dritten und vierten Lehrjahr arbeiten gemeinsam an Projekten auf den Lerninseln. Für die Fertigstellung eines Projekts ist ein Zeitaufwand von etwa sechs Wochen notwendig – es können aber alternativ auch einzelne oder modular kombinierte Aufgabenteile bearbeitet werden.
Vorbild sind zum Beispiel Aufgabenstellungen von der Lehrlingsweltmeisterschaft, die in Linz um Digitalisierungsaufgaben erweitert wurden. Dabei erarbeitet jedes Projektteam unter anderem die passende Projektplanung, sorgt für Montage, Programmierung und auch Visualisierung der Ergebnisse.