WIEN. 2018 ist die Zahl der Lehrlinge insgesamt (+1,2%) wie auch jene der Lehranfänger (+2%) leicht gestiegen. Auch die Bemühungen der vergangenen Jahre, mehr Mädchen für den technischen Sektor zu begeistern, scheinen langsam zu greifen. Zwar entscheidet sich die Mehrheit der weiblichen Lehrlinge nach wie vor für „klassische Frauenberufe”, wie Einzelhandels- oder Bürokauffrau, aber „mit der Metalltechnikerin hat es im Vorjahr erstmals ein technischer Beruf in die Top Ten der weiblichen Lehrlinge geschafft”, freut sich Alfred Freundlinger, stv. Leiter der Bildungspolitischen Abteilung der WKÖ.
Als Problemfeld entpuppen sich Kürzungen in der überbetrieblichen Lehre (ÜBA). „Die öffentliche Hand verdient mit der Überbetrieblichen Lehre mehr als sie ausgibt”, sagt BFI Wien-Chef Franz-Josef Lackinger. „Schon jetzt übernehmen zahlreiche Unternehmen Lehrlinge, die in unseren Werkstätten optimal vorbereitet werden – während oder nach der Lehrzeit. Sie angeln sich so Rohdiamanten, die im klassischen Rekrutierungsprozess, aus welchen Gründen auch immer, übersehen wurden.”