••• Von Alexander Haide
WIEN. Das auf Arbeitsmarktdaten spezialisierte Unternehmen Nejo veröffentlichte das „Arbeitsmarkt Radar 2025”. Die umfassende Studie basiert auf der Analyse von mehr als 27.000 aktuellen Stellenanzeigen und liefert interessante Einblicke in die Strukturen und Trends des österreichischen Arbeitsmarkts.
Es zeigt sich, dass Homeoffice mittlerweile ein Privileg für Besserverdienende ist. Österreichweit bietet etwa jeder vierte Job (23%) die Möglichkeit auch im Homeoffice zu arbeiten, allerdings mit erheblichen Unterschieden zwischen den Gehaltsklassen. Während in der höchsten Einkommensgruppe (mehr als 3.100 € monatlich) beinahe jede zweite Stelle Homeoffice in Aussicht stellt, sind es in der niedrigsten Gehaltsklasse unter zwei Prozent.
Wien erwies sich dabei als österreichweite Homeoffice-Hochburg, 41% aller Arbeitsplätze bieten ein Werken im Heimbüro an, während Bundesländer wie Niederösterreich, das Burgenland und Vorarlberg unter dem bundesweiten Durchschnitt liegen.
Es zeigte sich, dass mehr als ein Drittel (36%) der untersuchten Stellenanzeigen eine abgeschlossene Lehre voraussetzt, das sind mehr als doppelt so viele wie jene, die ein abgeschlossenes Studium verlangen (16%). Höhere akademische Grade wie ein Masterabschluss werden nur in einem Prozent der untersuchten Stellen explizit gefordert.
Gefragt: Lehre vor Studium
Als Incentive steht die Möglichkeit zur Weiterbildung bei Arbeitgebern ganz oben im Programm und mehr als die Hälfte aller untersuchten Stellenanzeigen wirbt damit. Dahinter rangieren Mitarbeiterrabatte, flexible Arbeitszeiten und abwechslungsreiche Aufgaben. Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit, mentale Gesundheitsförderung oder Kinderbetreuung spielen dabei nur Nebenrollen.
Wiener Arbeitgeber bieten überdurchschnittlich oft Öffi-Tickets an, während Niederösterreich mit familienfreundlichen Maßnahmen und mehr Urlaub punktet. Das Burgenland hingegen fällt bei fast allen Benefit-Kategorien unter den Österreich-Durchschnitt. Beinahe jeder zehnte Job bietet mehr als den gesetzlichen Mindesturlaub von fünf Wochen an.