Walter Unger: Hotelier auf China-Trip
© Walter Junger & Friends Ltd.
CAREER NETWORK 02.10.2015

Walter Unger: Hotelier auf China-Trip

Der Salzburger vermarktet sein Berghotel über dem Ossiacher See als Prototyp für die zweitgrößte Hospitality Group im „Reich der Mitte” mit fast 3.000 Häusern.

••• Von Paul Christian Jezek

BODENSDORF. Was haben ein Kärntner Berghotel und Chinas dynamischste Hotelgruppe miteinander zu tun? Sie haben Walter Junger.

Hospitality-Profis ist der Salzbur- ger mit internationaler Management-Erfolgsbilanz bei den besten Hotelketten der Welt und eigener unternehmerischer Power seit vielen Jahren ein Begriff, auch weil er das wahrscheinlich außergewöhnlichste Hotel Südösterreichs betreibt: einen ehemaligen Berg­gasthof, den er zu einem Kunst- und Lifestyle-Hotel verwandelte.
Direkt an der Skipiste, an der 12. Kehre der Kärnter Gerlitzer Alpenstraße gelegen, empfängt das H12 Hotel seine Gäste in 12 Zimmern und Suiten, die von 12 internationalen Künstlern zwischen Peking und New York individuell gestaltet wurden.

David & Goliath-Joint-Venture

Mit dem Hotelprojekt H12 schlug Junger einen gelungenen Bogen ins Reich der Mitte: Das Vorzeigeprojekt mit einer Kombination aus Kunst und Design, ganz persönlichem Service, nachhaltiger Produktwelt und einer naturbelassenen, entspannten Umgebung diente als perfekter Auftakt zu einem ­Mega-Investment: einem Joint Venture zwischen Jungers H12 Berghotel über dem Ossiacher See und der chinesischen Plateno Hotels Group.

Das zweitgrößte (!) Hotelunternehmen Chinas vereint mehr als 3.000 Häuser und dreizehn Brands unter seinem Dach. H12 als neue führende Lifestyle-Marke der Gruppe fungiert gleichsam als Prototyp für bis zu 30 kleine, exklusive Kunst- und Lifestylehotels (die immer Bezug zur jeweiligen Region haben), die bis zum Jahr 2020 weltweit entstehen sollen. Walter Junger, als internationaler Hotelier mit der Kultur und Lebenswelt Asiens und Europas bestens vertraut, begleitet den Expansionsweg von Plateno in Südostasien, Europa und weiteren internationalen Märkten.
Darüber hinaus hat Junger als Kommunikationsplattform die Austrian Asian Association (AAA) gegründet, ein Netzwerk, das den wirtschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen Österreich und aufstrebenden Ländern in Asien intensiviert. Und wie schon im Lifestyle Hotel H12 setzt Walter Junger dabei auf Kunst: Ein Metier, mit dem er vertraut ist. Schließlich betreibt der kunstaffine Hotelier auch eine Galerie mit Standorten in Berlin, Singapur und Shanghai. Die ­Galerie Junger ist darauf fokussiert, Kunstkonzepte für Hotels weltweit auszuarbeiten und diese entsprechend mit Kunst auszustatten.

Die Austro-Mentalität

„Wir Österreicher bringen von der Mentalität her eine gewisse Leichtigkeit und Freude auf, mit Menschen in Kontakt zu treten”, sagt Junger. „Wir zeigen Charme und Herzlichkeit als Grundeinstellung – das sind Eigenschaften, die ich bei Managern aus anderen Ländern in dieser Ausprägung nicht gesehen habe.”

Relationship – also der Aufbau von Beziehungen – sticht laut Junger dabei besonders hervor. „Was mir auch auffällt, ist der Stolz auf Österreich, der bei Auslandsösterreichern in einem besonderen Ausmaß festzustellen ist. Ich bin jetzt seit mehr als zwei Jahrzehnten im Ausland tätig und habe dabei beobachtet, dass Auslandsösterreicher eine unglaubliche Beharrlichkeit darin aufweisen, Ziele zu erreichen – Ferdinand Piech ist sicher ein sehr gutes Beispiel. Erfolg haben viele Ausländer in vielen Ländern, nur wir sind eine relativ kleine Gruppe und wenn Sie schauen, wie viele es gibt, die wirklich spektakuläre Erfolge im Ausland haben, dann ist das schon enorm. Es gibt kaum einen mir bekannten Österreicher im Ausland, der nicht erfolgreich ist.”

Tipps und Tricks

Nach seinen „Erfolgsgeheimnissen” befragt, rät Walter Junger, sich auf drei Punkte zu konzentrieren:
1. Das Image: „Nutzen Sie alle zeitgemäßen Medien wie Facebook, Twitter und Co., um Ihr Image aufzupolieren. Nehmen Sie an Bewerben teil: Sich mit den besten der jeweiligen Branche zu messen, ist immer ein wesentlicher Erfolgsfaktor! Bieten Sie auch Schulungen an.
Eine qualitativ hochwertige Ausbildung spricht sich schnell herum und ist somit die beste Werbung für Ihr Unternehmen.”
2. Professioneller Umgang mit ­Bewerbern: „Lassen Sie Bewerber niemals warten, keine Unterbrechung durch Telefonate! Sehr wichtig ist eine ausgedehnte Hausführung. Auch sollte man die Firmenphilosophie sowie ein Kurzporträt des Chefs kommunizieren.”
3. Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter: „Angestrebte Ziele erreicht man ausschließlich mit gut ausgebildeten, begeisterten Mitarbeitern, die in der Arbeit und in interessanten Projekten ihre Bestätigung finden und ganz genau deshalb überdurchschnittliche Leistungen liefern.”

Vertrauen und Respekt

Führungskultur ist für Walter Junger Qualitätsmanagement mit einer starken Einbindung der Mitarbeiter in die Entscheidungsprozesse.

„Alles basiert auf Training, auf Kommunikation, Vertrauen und Respekt, und natürlich auch auf klaren Standards, die besonders im Top-Luxussegment sehr spezifisch und detailliert sind.” Die Zielsetzung ist es, den Gast in jeder Beziehung zufriedenzustellen.

www.h12artoflife.com
www.galeriejunger.com
www.austrianasianassociation.at

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