„Werden uns nicht auf  den Lorbeeren ausruhen“
© Siegrid Cain
Stephanie Lichtenberg
CAREER NETWORK Redaktion 21.08.2020

„Werden uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen“

medianet sprach mit Stephanie Lichtenberg, der neuen Geschäftsführerin der Business School der Universität Salzburg, über Ziele, Networking und Stärken.

••• Von Helga Krémer

SALZBURG. Anfang August 2020 übernahm Stephanie Lichtenberg die Geschäftsführung der Business School der Universität Salzburg (SMBS), eineinhalb Jahre nachdem sie sich entschieden hatte, ihren Lebensmittelpunkt wieder zurück von Deutschland nach Salzburg zu verlegen. medianet bat die ehemalige Programm-Managerin und nunmehrige Geschäftsführerin der SMBS zum Interview.

medianet: Was sind Ihre Pläne, Ihre Ziele fürs neue ­Studienjahr?
Stephanie Lichtenberg: Aufgrund der aktuellen, nie dagewesenen Situation rund um Covid-19 arbeiten wir zu allererst daran, einen reibungslosen Start in das neue Studienjahr gewährleisten zu können. So setzen wir auf Kleingruppen, haben ein strenges Hygienekonzept entwickelt und Mitarbeiter entsprechend geschult, um dieses umzusetzen. Unser Ziel ist es, die gewohnt hohe Zufriedenheit der Studierenden zu halten – und das bei maximaler Sicherheit.
Darüber hinaus streben wir hinter den Kulissen eine Neuaufstellung der Organisation an, die die Bedürfnisse unserer Kunden und Bewerber noch stärker in den Fokus stellt. Damit wollen wir unserer anspruchsvollen Zielgruppe, bestehend aus Fach- und Führungskräften, noch gerechter werden und parallel die Prozessqualität in unserer Ablauforganisation steigern.

medianet: Und langfristiger? Wo sehen Sie die SMBS in den nächsten Jahren?
Lichtenberg: Nach wenigen Wochen in der Position der Geschäftsführung ist es natürlich zu früh, um eine definitive Vision für die Zukunft der SMBS zu formulieren. Sicher ist aber, dass kontinuierliche, qualitative und inhaltliche Weiterentwicklung der Angebote entscheidend sind. Wir dürfen und werden uns nicht auf den Lorbeeren der Vergangenheit ausruhen. In Abstimmung mit nationalen und internationalen Kooperationspartnern und Experten der Wissenschaft sowie dem Feedback von Referenten und Studierenden passen wir unsere Programme an die Bedürfnisse der Zeit an und entwickeln gegebenenfalls neue Schwerpunkte.

medianet: Auf welche Netzwerke setzen Sie als neue Geschäftsführerin? Eher regional, national oder international?
Lichtenberg: An der SMBS spielen sowohl regionale, als auch nationale und internationale Netzwerke eine wichtige Rolle und sind eng ineinander verzahnt. Als Business School der Paris Lodron Universität Salzburg im Herzen der Stadt nutzen wir den Standort, um uns eng zu vernetzen. Dies wollen wir in Zukunft noch stärker forcieren. Salzburg ist nicht nur Kulturhauptstadt, sondern hat auch ­in innovativen Bereichen wie Digitalisierung oder internationalem Handel sowohl viele Big Player als auch Hidden Champions vorzuweisen.
National ziehen wir immer dann bei inhaltlichen Themen Experten hinzu, wenn es um das Erreichen österreichweiter Standards geht. Ein Beispiel ist hier die Kooperation mit Quality Austria für ISO-Standards des Qualitätsmanagements oder nextlevel Consulting als Partner im Bereich Projektmanagement. Last but not least haben wir ein unübertroffenes Netzwerk von internationalen Universitäten, die mit uns kooperieren – von Asien, über die USA bis Australien und hin zu diversen Standorten in Europa. Hier holen wir uns die Expertise in Bereichen, in denen sich diese Universitäten auszeichnen; Beispiele dafür sind ‚Big Data Management‘ in Toronto, Inhalte zu Investition und Finanzierung in London oder Entrepreneurship an der Georgetown University in Washington/DC. Natürlich sind wir auch hier stets am Evaluieren, was Sinn macht. Wenn z.B. der Mehrwert eines direkten Aufenthalts am Studienort nicht unmittelbar gegeben ist, holen wir uns die Experten und ihre Inputs direkt nach Salzburg. Dieses Konzept können wir in Hinblick auf die aktuelle Weltlage jederzeit ausbauen.

medianet: Das MBA-Design ist ja darauf ausgerichtet, dass die Auslandsmodule der MBA- Module in Amerika und Asien durchgeführt werden. Wie schaut die Situation für den kommenden Herbst aus? Werden die Module in Amerika stattfinden können?
Lichtenberg: Für alle unsere Studienwochen stehen wir im engen Austausch mit unseren Kooperationspartnern in Europa, Amerika und Asien und sind aufgrund deren hoher Standards optimistisch für die Zukunft gestimmt.
Im Herbst wären nur wenige Veranstaltungen in Übersee geplant; diese beabsichtigen wir 2021 nachzuholen. Als speziellen Service für unsere Studierenden bieten wir diesen Herbst online Ersatzprogramme für einige Module an, mit der Möglichkeit, diese später vor Ort nachzuholen, ohne an Studienfortschritt einzubüßen.

medianet: Welche Studienrichtung ‚geht‘ eigentlich am besten? Bzw. welche hat das meiste Potenzial?
Lichtenberg: Eine Stärke der SMBS ist, dass wir mit unserem Studienprogramm sehr breit aufgestellt sind. Während unsere Master-Lehrgänge für Berufseinsteiger, die sich im Management weiterentwickeln wollen, geeignet sind, sprechen wir mit unseren Executive MBAs Führungskräfte an, die auf starke Netzwerke setzen. Auch inhaltlich sind wir breit gefächert.
Spannend ist, dass heuer zwei Programme besonders stark nachgefragt sind, nämlich der MBA in Healthcare Management sowie der Studiengang ‚Managing the Digital Transformation‘. Zum einen dürfte die Krise Experten im Gesundheitswesen gezeigt haben, wie wichtig strategische Management- und Leadership-Skills sind, zum anderen fungiert die Pandemie natürlich als Katalysator für das Fortschreiten der Digitalisierung.

medianet: Der Schulbeginn steht vor der Tür. Was wünschen Sie sich für Ihren Start?
Lichtenberg: Generell – nicht als Geschäftsführerin der SMBS – wünsche ich mir für uns alle einen gesunden und planbaren Herbst. Natürlich wird uns Covid-19 noch über dieses Jahr hinaus begleiten, aber durch alle gesetzten Maßnahmen hoffe ich, dass wir in vielen Bereichen reibungslos arbeiten können und die Abstimmung zwischen Sicherheit und Wirtschaftlichkeit sorgsam getroffen wird.
Für unsere Studierenden speziell wünsche ich mir demnach einen gelungenen, motivierenden Start im Oktober, der die Basis für neues Wissen, nächste Karriereschritte und lebenslange Netzwerke legt.

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