••• Von Alexander Haide
WIEN. „2022 blickt die Wiener Tagungsindustrie auf ihre beste Performance seit Ausbruch der Pandemie zurück”, zieht Wiens Wirtschaftsstadtrat und Präsident des WienTourismus, Peter Hanke, eine positive Tagungsbilanz 2022. „Auch wenn die Vor-Corona-Werte in einem Jahr, in das wir noch mit umfangreichen Einschränkungen gestartet sind, nicht erreicht werden konnten, so zeigt sich deutlich, dass Wien seinen Weg als globale Meetingmetropole weiter fortsetzt. Die Trendumkehr ist geschafft.”
Fast wie vor Corona
Es sei dem Durchhaltevermögen, der Leidenschaft und dem Innovationswillen zu verdanken, dass beim Kongress- und Meetingtourismus mittlerweile beinahe 80% des Niveaus vor der Pandemie erreicht werden konnten, so Hanke. Dazu unterstützte der acht Millionen schwere „Vienna Meeting Fund” die Bemühungen der Tagungsindustrie. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 4.339 Tagungen, Kongresse und Firmenveranstaltungen, im Jahr 2022 bedeuten ein Plus von 143% zu 2021 bzw. 79% des Aufkommens des Jahres 2019.
Hervorzuheben sind, so Hanke, die nationalen Kongresse. Anders als ihr internationales Pendant (531) oder auch Firmen-events (international: 1.507, national: 1.160) lagen sie mit 1.141 Veranstaltungen bereits über dem Wert aus 2019. Alle Tagungen zusammen brachten Wien rund 451.000 Teilnehmer, die in Summe 1.187.000 Nächtigungen generierten. Das entspricht einem Teilnehmer-Plus von 222% zu 2021 (74% des Niveaus 2019) bzw. ein Nächtigungs-Plus von 317% (75% des Niveaus 2019). Wiens Tagungsindustrie leistete damit einen Beitrag von neun Prozent zum Gesamtnächtigungsaufkommen des Jahres 2022 (13,2 Mio. Nächtigungen).
738 Mio. Euro Wertschöpfung
„Wichtig ist, was unter dem Strich für die Stadt, ihre Wirtschaft und ihre Bevölkerung übrigbleibt”, unterstreicht Hanke. Der Beitrag von Wiens Tagungsindustrie zum Bruttoinlandsprodukt kletterte nach dramatischen Einbrüchen durch Covid-19 im Jahr 2022 wieder auf 738,55 Mio. €. Die Steuereinnahmen für ganz Österreich machten 204,24 Mio. € aus.
Wiens Tourismusdirektor Norbert Kettner hebt die Bedeutung der Meetingsindustrie für den Arbeitsmarkt hervor: „Als zuverlässiger Arbeitgeber sorgte sie im Jahr 2022 für 13.000 Ganzjahres-Arbeitsplätze. Diese Zahl ist in etwa mit der Bevölkerungszahl von Städten wie Korneuburg, Gmunden oder Leibnitz vergleichbar.” Trotz der neuen Rekordzahl bei nationalen Kongressen sind nach wie vor die internationalen Events am stärksten ausschlaggebend für das wirtschaftliche Gesamtergebnis. Mit einem Anteil von zwölf Prozent am gesamten Tagungsaufkommen 2022 repräsentiert dieses Segment nicht nur 43% aller Teilnehmer und 72% des Nächtigungsaufkommens, sondern auch 79% der durch alle Tagungen generierten Wertschöpfung und Steuereinnahmen.
„Vienna Meeting Fund”
Ein überzeugendes Argument bei der Akquise neuer Tagungen ist der acht Mio. € schwere „Vienna Meeting Fund”. Er ist das erste Restart-Programm in Europa, das hybride Formen in einem eigenen Fördermodul berücksichtigt und sich an Veranstalter richtet.
