WIEN. „Energiepreise sind derzeit die größte Bedrohung für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen”, sagt Robert Seeber, Obmann der Bundessparte Tourismus in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). „Gerade Tourismus- und Freizeitbetriebe, die von der Corona-pandemie vielfach am schwersten beeinträchtigt waren, stehen dadurch erneut vor enormen Herausforderungen.” Besonders betroffen seien Thermen, Hotels mit Spa- und Wellnessbereichen oder mit hausinternen Wäschereien bzw. Gastronomiebetriebe mit Großküchen. Die mittel- und längerfristigen Auswirkungen, die die Energiekrise auf den österreichischen Tourismus und die Freizeitwirtschaft hat, seien noch gar nicht abschätzbar.
Zuschüsse und Förderung
Er fordert daher einfache bzw. niederschwellige Antragsmöglichkeiten für den Energiekostenzuschuss: „Wir brauchen eine unbürokratische Abwicklung und auch eine Aufstockung der Mittel. 450 Mio. Euro sind für die gesamte Wirtschaft eindeutig zu wenig.”
Auch der Förderzeitraum müsse ausgeweitet werden, sodass zumindest die gesamte Heizperiode 2022/2023 abgedeckt ist. Als sinnvolle Maßnahme bezeichnet Seeber die Kostenbremse bei Strom. Hier brauche es aber auch ein Äquivalent für Unternehmen. Zudem müssen weitere Maßnahmen ergriffen und Förderungen für Unternehmen gewährt werden, um eine rasche Erdgassubstitution in den Betrieben zu ermöglichen. Flankierend dazu sei auch eine dringende Senkung der Lohnnebenkosten wichtig: „Diese belasten den Arbeitsmarkt und den Standort Österreich stark.” (red)