Grüne Mobilität im Tourismus
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ImpulseKlaus Garsten­auer (ÖBB), Birgit Kraft-Kinz (CEOs For Future), Michaela Reitterer (Boutiquehotel Stadthalle) und Otmar Michaeler (FMTG).
DESTINATION Redaktion 10.03.2023

Grüne Mobilität im Tourismus

Mit Mobilität als Nachhaltigkeitstreiber setzten sich „CEOs For Future” und Experten auseinander.

••• Von Alexander Haide

WIEN. „Mobilität ist der essentielle Treiber im Tourismus, um Nachhaltigkeit umzusetzen und zur Erreichung der CO2-Neutralität”, sagt Michaela Reitterer, Tourismussprecherin von „CEOs For Future” und Geschäftsführerin des Boutiquehotel Stadthalle. „Als zweitwichtigster Wirtschaftszweig spielt die Tourismus- und Freizeitbranche eine zentrale Rolle. Zur Reduktion der CO2-Emissionen muss die An- und Abreise sowie der Transfer im Urlaubsort betrachtet werden.”

Alles auf Schiene

40% der Emissionen seien auf den Flugverkehr zurückzuführen, 32% auf den Autoverkehr und knapp 21% auf die Unterkünfte. 70% der Gäste reisten 2019 mit dem PKW nach Österreich, nur knapp zehn Prozent mit der Bahn.

Die Erreichbarkeit per Bahn könnte in Zukunft entscheidend für den Tourismusstandort Österreich sein. Sie sei „50 mal klimafreundlicher als mit dem Flugzeug und 30 mal ,grüner' als mit dem Auto”, erklärt Klaus Garstenauer, Vorstand der ÖBB Personenverkehr AG. „Wir als ÖBB arbeiten im Rahmen unseres 360°-Programm eng mit Tourismusregionen zusammen, um Strategien zu entwickeln, wie mehr Menschen klimafreundlich in den Urlaub gebracht werden können.”

Und die Last Mile?

Das ÖBB 360°-Programm stellt das Postbus-Shuttle und Bahnhofshuttle in den Mittelpunkt, denn der Weg vom Zielbahnhof zum Hotel bzw. zur Unterkunft, die sogenannte „Last Mile”, benötigt eine entsprechende Infrastruktur. Dafür sind lokale Mobilitätskonzepte und „Tür-zu-Tür”-Angebote in Zusammenarbeit mit Verkehrsverbünden, Tourismusorganisationen, Hotellerie und Bürgermeistern von Städten und Gemeinden notwendig. Auch Otmar Michaeler, CEO der „Falkensteiner Michaeler Tourism Group” (FMTG) ortet ein Umdenken: „Die Nachfrage nach klimafreundlichen Reisemöglichkeiten wird immer größer. Hier müssen wir jetzt agieren und attraktive Angebote entwickeln, wollen wir den Standort für die Zukunft stärken.”

Enge Zusammenarbeit

Ein erstes Zusammenspiel zwischen Gemeinden und Bahn findet im Rahmen des ÖBB 360°-Programms statt: Gemeinden bestellen bei den ÖBB First- bzw. Last-Mile-Angebote und die ÖBB setzen diese mit Partnern um. „Der Urlaub beginnt mit der Reise”, sagt Michaeler und erläutert: „Um das zu erreichen, braucht es eine enge Zusammenarbeit von Hotellerie, Verkehrsunternehmen, Tourismusorganisationen und Regionen. Im Mittelpunkt steht dabei immer der Gast, für den wir das Reisen so angenehm wie den restlichen Urlaub gestalten wollen.”

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