Keine Panik am Neusiedlersee
© Neusiedler See Tourismus/Anniko Thell
Pragmatisch„Wenn man Fotos von ausgetrockneten Seen sieht, sind das meist Lacken im Seewinkel”, sagt Patrik Hierner, Geschäftsführer des Tourismusverbands Nordburgenland.
DESTINATION Redaktion 07.04.2023

Keine Panik am Neusiedlersee

Auch bei niedrigem Wasserstand hat das Burgenland einiges zu bieten – und man stellt sich breiter auf.

••• Von Alexander Haide

WIEN. Auch wenn manche Fotos dramatisch wirken, die Situation des Tourismus im Burgenland ist es nicht. Patrik Hierner, Geschäftsführer des Tourismusverbands Nordburgenland, macht sich keine Sorgen, auch wenn weniger Wasser im Neusiedlersee sein sollte. Man hat sich längst mit Rad-, Kultur- und Kulinarik-Tourismus breiter aufgestellt, als nur die Badewanne der Wiener zu sein.

Auswirkungen sind gering

„Die Bilder spiegeln nicht immer die Realität wider, auch wenn der Wasserstand am Neusiedlersee in dieser Jahreszeit niedriger ist als im Normalfall”, erklärt Hierner. „Wenn man Fotos von ausgetrockneten Seen sieht, sind das meist Lacken im Seewinkel. Am Neusiedlersee selbst mag das Auswirkungen auf manche Sportarten wie das Segeln haben, aber das ist für uns nur ein kleiner Teil des Angebots.” Allerdings wird in naher Zukunft bekannt gegeben, welche Maßnahmen gegen den Wasserschwund unternommen werden.

Aus touristischer Sicht sei es wesentlich wichtiger, was Urlauber rund um den See erleben können. „Wir wollen natürlich Angebote verstärken, die nicht unmittelbar mit dem Wasserstand zu tun haben”, so Hierner, „wir müssen uns an die Gegebenheiten anpassen.”
So ist der Radtourismus für das Burgenland ganz entscheidend und wird weiter ausgebaut. „Darunter fallen Events wie das ‚Losradeln' Anfang April, die zeigen, dass man bereits im Frühjahr mit dem Radfahren beginnen kann. Das ist in anderen Regionen Österreichs zu dieser Jahreszeit noch nicht möglich.” Zum preisgekrönten Neusiedlersee-Radweg gesellt sich in naher Zukunft übrigens ein weiterer, neuer Radweg.

Landschaft, Wein und Kultur

Insbesondere die Steppenlandschaft des Burgenlands soll in Zukunft mehr in den Fokus rücken. „Die Verbindung aus der Landschaft, dem Wein, der Kulinarik und des Kulturangebots macht uns einzigartig.”

In puncto Kultur werden ­dabei unterschiedliche Schwerpunkte, auch außerhalb der Hauptsaison im Sommer, gesetzt. „Am letzten April- und am ersten Mai-Wochenende findet rund um den Neusiedlersee das See-Opening statt. Das sind unterschiedlichste Veranstaltungen in den Seebädern, wie das ‚Woodstock Weinroas' in ­Illmitz, eine Verbindung von Blasmusik und Wein, und in Breitenbrunn gibt es ein Konzert in Richtung des Formats von FM4.”
Auch den Badespaß in den Seebädern sieht Hierner nicht unmittelbar gefährdet: „In Podersdorf gibt es etwa den Familienbereich, und in den Strandbädern wurde generell viel investiert. Für Kinder, die dort plantschen wollen, ist ein niedriger Wasserstand auch kein Nachteil.”

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