Traumziel Europa
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Exotik einmal anders Island ist seit 2012 das am schnellsten wachsende Reiseziel.
DESTINATION Redaktion 16.02.2018

Traumziel Europa

Europa war 2017 bei Touristen sehr gefragt – plus 8% auf 671 Millionen. Österreich beim Wachstum unter dem Schnitt der untersuchten Länder.

BRÜSSEL/WIEN. Die Verbesserung der weltweiten Wirtschaftslage sowie die Erholung von Ländern, die zuletzt wegen Sicherheitsbedenken Einbrüche erlitten hatten, sorgten im vergangenen Jahr in Europa für deutlich steigende Urlauberzahlen.

„Nachhaltige Entwicklung”

Europa wurde 2017 von 671 Mio. internationalen Touristen besucht, ein Zuwachs von 8%, geht aus dem Bericht der Europäischen Tourismuskommission (ETK) – „Europäischer Tourismus 2017 – Trends & Prognosen” – hervor.

„Die Verbesserung der weltweiten Wirtschaftslage macht den Weg frei, um die europäische und nationale Politik wieder auf steigende Touristenzahlen auszurichten, die langfristige und nachhaltige Entwicklung voranzutreiben und die Schaffung von Arbeitsplätzen in Europa effektiver zu unterstützen”, sagte Eduardo Santander, geschäftsführender Direktor der ETK.

Türkei mit höchstem Plus

Die stärksten Steigerungsraten verzeichneten im aktuellen Europa-Tourismusreport die Türkei (+28%) sowie Island (+24%). Das Wachstum in der Türkei sei in erster Linie auf den Ausreiseverkehr aus Russland (+465%) zurückzuführen, heißt es in dem Bericht.

Island ist seit 2012 das am schnellsten wachsende Reiseziel; inzwischen überlege die Regierung sogar Maßnahmen, um den Touristenansturm auf der kleinen Insel einzudämmen.
Mit einem Anstieg der Touristenzahlen von 4,7% befindet sich Österreich deutlich unter dem Schnitt (8,4%) der untersuchten Länder. In mehr als der Hälfte der Länder stiegen die Besucherzahlen um über 10%.

Klassiker ziehen wieder

Destinationen in Südeuropa bzw. im Mittelmeerraum, darunter Montenegro (+19%), Serbien (+18%), Malta (+16%) sowie Slowenien und Zypern (jeweils +15%), waren bei Touristen im Vorjahr beliebt. Finnland (+14%) war insbesondere bei Touristen aus China und Indien gefragt. Auch die Sommerurlaubsziele Kroatien (+14%), Portugal (+12%) und Spanien (+9%) haben deutlich mehr Touristen angezogen. In Spanien hätten die politischen Unruhen in Katalonien keinen merklichen Einfluss auf die Touristenzahlen gehabt, so die Autoren.

Trotz eines schwachen Pfund seien die Besucherzahlen aus Großbritannien gestiegen. Mehrere Destinationen hätten ein zweistelliges Wachstum gemeldet. Der Ausreiseverkehr aus Russland habe sich nach mehreren Jahren des Abschwungs erholt. „Mit einer Ausnahme meldeten alle Destinationen einen starken Anstieg der Touristenzahlen aus diesem Markt”, heißt es.

Attraktive Flugpreise

Aufgrund eines stärkeren US-Dollar und attraktiver Flugpreise sei der Einreiseverkehr aus den USA im Vorjahr gegenüber 2016 um 12% gestiegen. In China hätten ein verbessertes Flugstreckennetz und eine Erstarkung des Mittelstands zu einer anhaltend steigenden touristischen Nachfrage beigetragen. Gefragt war Europa im vergangenen Jahr auch bei Touristen aus China: Die Zahl der chinesischen Urlauber, die nach Europa reisten, stieg um 16%, nach einer Stagnation im Jahr 2016. (APA/red)

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