Weitwandern am Arlberg
© Ulrike Schöflinger (2)
Von der Kaltenberghütte auf 2.000 m Seehöhe hat man einen direkten Ausblick auf den Flexenpass.
DESTINATION Redaktion 03.09.2021

Weitwandern am Arlberg

Der neue Weitwanderpfad Arlberg Trail verbindet die Orte Lech, Zürs, Stuben, St. Christoph und St. Anton.

••• Von Ulrike Schöflinger

LECH / ST.ANTON. Der Arlberg hat einen neuen, bundesländer-übergreifenden Trail zwischen Vorarlberg und Tirol. Konzipiert ist das Alpenerlebnis in drei Tagesetappen mit einer Gesamtlänge von 52,1 km. Davon sind 40,2 km reine Fußwege, Seilbahnen übernehmen die Zwischenstücke. Die Tour ist mit einer Gehzeit von 18 Stunden angesetzt. In dieser Zeit werden immerhin 9.550 Höhenmeter, die Liftfahrten eingerechnet, bewältigt.

Bergexperten haben die Wege als mittelschwer eingestuft. Der Arlberg Trail ist mit einem grafischen A durchgehend beschriftet. Diese Aufgabe hat Trail-Pate Markus Hahn höchstpersönlich übernommen; er ist es auch, der für den ersten Tag die Lech – St. Anton Route empfiehlt. Selbstverständlich ist die Einstiegsroute aber frei wählbar.

Atemberaubende Aussicht

Mit der Rüfikopf Bahn geht es auf 2.350 m Höhe. Die Wanderung führt Richtung Rüfispitze am Monzabonsee vorbei bis zum Ochsengümple. Bei der Rauhkopfscharte überschreitet man die Bundesländergrenze. Die Stuttgarter Hütte lädt zur Labung ein, damit der nachfolgende Anstieg zum Knoppenkar gelingt. Belohnt wird man mit einem traumhaften Bergpanorama und viel guter Luft. Für die letzte Teilstrecke zur Bergstation Vallugabahn I sind nur mehr wenige Höhenmeter zu überwinden. Diese 12,4 km lange Etappe gilt als die herausforderndste Tour.

Am zweiten Tag steht der Berggeistweg von St. Anton nach Stuben an. Für die 15 km-Strecke sind knappe sieben Stunden einzuplanen. Der Tag beginnt mit der Bergfahrt auf den Galzig. Von dort führt ein breiter Weg zur Arlberg Passhöhe. Dabei tut sich nicht nur ein schöner Blick auf St. Christoph auf, sondern auch eine atemberaubende Aussicht auf die umliegenden Gipfel, allen voran auf den Patteriol.
Anfangs gemächlich, später etwas sportlicher wandert man bis zu den Maroiseen Richtung Kaltenberg. Hier trauen sich ein paar Murmeltiere aus ihrem Versteck und tollen herum. Nach einer Rast auf der Kaltenberghütte (2.089 m) und mit direkter Sicht auf den Flexenpass geht es über sattgrüne Almwiesen und Moore Richtung Stuben.
Von Stuben führt die Route tags darauf zurück nach Lech. Die Strecke ist knappe 13 km lang und mit einer Gehzeit von fünf Stunden veranschlagt. Sie führt über Forstwege ins Flexental. Dem Franz-Josef-Weg folgend, erreicht man bald den Flexenpass mit einer schönen Fernsicht auf Zürs. Im Dorf angekommen, muss man mit der Seekopfbahn ein paar Höhenmeter überwinden. Aber schon von den letzten Stützen der Seilbahn aus glitzert einem der Zürsersee entgegen. Dann erst erfolgt der Aufstieg auf das legendäre Madlochjoch (2.450 m) mit seiner kleinen, ruhigen Wollgrasebene. Mit den Bildern des malerischen Lech und der Gstüatalpe vor Augen erfolgt der Abstieg.

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