••• Von Alexander Haide
WIEN. Die Österreichische Hoteliervereinigung ortet in ihrem aktuellen Bericht, dass die Zukunft des Tourismus in einem neuen Licht betrachtet werden müsse. Dabei zeigten 40 Branchenexperten in einer Befragung die großen Veränderungen in Gesellschaft und Wirtschaft auf. Die ÖHV leitet daraus ihr Positionspapier 2023 ab.
Politische Versäumnisse
Es seien über Jahrzehnte keine Hausaufgaben gemacht worden, so der ÖHV, der kürzere Abschreibungsdauern, eine Lohnnebenkostensenkung, die Gleichstellung von Eigen- und Fremdkapital und die rasche Auszahlung von COFAG-Geldern und Energiekostenzuschüssen fordert.
Um den Arbeitskräftemangel zu entspannen, stehen Kinderbetreuung – auch für atypische Arbeitszeiten –, weniger Steuern für Vollzeitarbeit, Beschäftigung von Pensionisten und Überstunden, mehr Mobilitätsbeihilfen und Umzugsboni, längere Durchrechnungszeiten für Saisonbetriebe und mehr auf der ÖHV-To-do-Liste.
Digitalisierung
Nötig seien im Rahmen der Digitalisierung Breitband-Internet sowie Förderungen für bessere Schnittstellen etwa zwischen Hotelsoftware und Vertriebs-IT sowie Payment-Providern. Zudem solle es mehr Digitalisierung in den Lehrplänen, bei der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften und Branchenbeschäftigten und einen freien Zugang zu Buchungsdaten für Tourismusforschung und Tourismusorganisationen geben.
Nachhaltigkeit
Gefordert werden auch eine leichtere Einspeisung von Grünstrom, raschere Bewilligungen für Windräder, flächendeckend E-Ladesäulen, Förderungen für Umweltinvestitionen, bessere Zugverbindungen und vor allem ein Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit im Tourismus.
Tourismus mit Zukunft
„Tourismus war vor 70 Jahren anders als heute und wird in 70 Jahren wieder ganz anders sein. Aber er wird eine tragende Säule der österreichischen Wirtschaft bleiben”, so ÖHV-Präsident Walter Veit abschließend.