••• Von Alexander Haide
WIEN. Am Donnerstag, 8. September 2022, eröffnet eine neue Attraktion für Mozart-Fans an jener Stelle, wo das Sterbehaus des Komponisten stand und wo sich heute das Kaufhaus Steffl befindet. Hans Schmid, Unternehmerlegende und Eigentümer des Steffl, nahm elf Mio. € in die Hand, um ein multimediales Wunderland zu erschaffen. Für die Umsetzung zeichnet Opern- und Theaterfachmann Christopher Widauer verantwortlich. „Natürlich bin ich aufgeregt”, meint Widauer ein paar Tage vor dem Opening. „Hätte ich nicht 13 Jahre Erfahrung, dann wäre ich längst in der Psychiatrie.”
Keine Virtual Reality
Ganz bewusst wird bei „Mythos Mozart” die virtuelle Welt außen vorgelassen, klobige VR-Brillen sucht man vergeblich. „Für uns war es wichtig, ein Gemeinschaftserlebnis zu schaffen, das den Besucher ganz ohne technische Hilfsmittel Mozart, seine Zeit und seine Welt unmittelbar durch den Klangraum und den visuellen Raum erleben lässt”, so Widauer.
Natürlich wird eine Menge Technik eingesetzt, um die spektakulären Effekte zu erzielen: 50 Spezialprojektoren, etliche Großbildschirme, 1.500 (elektrische) Kerzen und 200 Lautsprecher lassen eine spektakuläre virtuelle Erlebniswelt mit innovativem Raumakustik-System entstehen.
Mit Mozarts „Requiem”, das er an jenem Ort komponierte, beginnt der Rundgang, erleuchtet durch 1.500 elektronische Kerzen.
Hightech statt Kandelaber
„Wir können jeder einzelnen Kerze sagen, was sie tun soll – mehr flackern oder weniger, heller oder dunkler”, ist Widauer begeistert, „aber wir setzen Technik so minimalinvasiv ein, dass der Besucher sie nicht wirklich spürt. Die Technik ist bei uns nicht da, um sich wichtig zu machen, sondern um das Erlebnis zu unterstützen.”
Natürlich ist „Mythos Mozart” nach schwierigen Zeiten auch ein wichtiger Marketingimpuls für das Kaufhaus Steffl, das – wie alle Shoppingmalls – unter den Krisenjahren zu leiden hatte.
www.mythos-mozart.com