EditorialTransatlantischer Brückenbau
DOSSIERS Herausgeber Oliver Jonke[[email protected]] 02.02.2024

Editorial
Transatlantischer Brückenbau

Liebe Leserinnen und Leser!
Das Brückenbauen hat in den Vereinigten Staaten Tradition. Hier nur einige wenige Beispiele: Mit dem European Recovery Program des damaligen US-Außenministers George C. Marshall haben die USA von 1948 bis 1952 mit über 13 Milliarden US-Dollar (das entspricht heute rund 134 Milliarden Dollar) den Wiederaufbau der Staaten Europas in Form von Krediten, Lebensmitteln sowie Rohstoff- und Industriegüterlieferungen ermöglicht. Dies war außerdem der Initialzünder für die europäische Integration und den Abbau von Handelshemmnissen zwischen den westeuropäischen Staaten. Auch die Gründung der Organisation für wirtschaftliche Zusammen­arbeit (OECD) geht auf den Marshall-Plan zurück.

USA um Entspannung bemüht

Aktuell bemüht sich US-Außenminister Antony Blinken um Entspannung des neu entfachten Nahost-Konflikts.

In den letzten Jahren sind aber auch innerhalb der USA tiefe Gräben entstanden. Seit seinem Amtsantritt ist Joe Biden um die Wiederherstellung eines innenpolitischen Gleichgewichts bemüht – kein leichtes Unterfangen, nach Trumps sehr kontroversieller Regierungsführung, insbesondere seit am 6. Jänner 2021 Hunderte Trump-Anhänger nach dessen Wahlniederlage gewaltsam in den Sitz des US-Kongresses in Washington eindrangen.
Zweifellos sind die USA mit ihrer weltweit größten Wirtschaftsleistung für Österreich ein hochinteressanter Markt. Laut Außenwirtschaftsbericht der WKO wird für den Big Player mit 342 Millionen Einwohnern in 2024 ein nominales Bruttoinlandsprodukt in Höhe von ca. 27.600 Mrd. USD prognostiziert. Wirtschaftlich geht’s den USA mit den sog „Bidenomics” insgesamt gut. Die Wirtschaftspolitik der Biden-Regierung zeichnet sich durch starke Investitionen in die Infrastruktur und die Stärkung des sozialen Sicherheitsnetzes aus, die Biden durch die höhere Besteuerung einkommensstärkerer Privatpersonen und Unternehmen finanzieren möchte. Zahlreiche US-Unternehmen und -Marken sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Und auch Österreich und so manche österreichische Unternehmen sind für die USA hochattraktiv. Eine sehr gute Möglichkeit der Vernetzung von interessierten Entscheidungsträgern bietet die Österreich-Amerikanische Gesellschaft (ÖAG), in deren Auftrag dieses Dossier entstanden ist.
Viel Spaß bei der Lektüre!


Mit freundlichen Grüßen Oliver Jonke

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