Europäische pusht EGT & Eigenmittel
© Reza Sarkari
Brave Töchter Die Care Consult GmbH und die TTC Training Center GmbH erwirtschafteten positive Ergebnisse. Jenseits der Grenzen konzentriert sich die ERV laut Vorstand Wolfgang Lackner (Bild) auf Slowenien und Südtirol.
FINANCENET PAUL CHRISTIAN JEZEK 05.05.2017

Europäische pusht EGT & Eigenmittel

Vorstand Wolfgang Lackner erkennt nach erstem Quartal des Jahres wieder allgemein forcierte Urlaubsnachfrage.

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Trotz eines schwierigen Marktumfelds konnte die Europäische Reiseversicherung (ERV) ihre Position als führender österreichischer Reiseversicherer bestätigen. Der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Lackner führt das (auch) auf das verstärkte ­Sicherheitsbedürfnis zurück:

„Die Terroranschläge in Europa sowie zahlreiche krisenhaften Ereignisse führten zu einer weitreichenden Verunsicherung und zu gedämpfter Reiselust. Gleichzeitig verstärken aber gerade jene Ereignisse auch das Risikobewusstsein und die Tendenz, sich durch den Abschluss einer Reiseversicherung entsprechend abzusichern.”

Weniger Prämien

Die Prämieneinnahmen der ERV lagen mit 59,14 Mio. € um 5,6% hinter dem Vorjahr. Diese Entwicklung war laut Lackner auf die herausfordernden Marktgegebenheiten im Hauptsegment Outgoing sowie auf die verringerte Quote und daher geringere Prämienübernahme aus dem Slowakei-Geschäft zurückzuführen. „Insbesondere die Türkei als eine der beliebtesten Sommerdestinationen verzeichnete 2016 herbe Rückgänge”, sagt Lackner. Jedoch entwickelte sich das Incoming-Segment (Hotellerie) dank eines abermals guten Tourismusjahres in Österreich deutlich positiv: Die Nächtigungen überstiegen 2016 erstmals die 140-Millionen-Marke, was einem Plus von 5,2% auf 41,45 Mio. Gäste entspricht.

Im Geschäftsreise-Segment konnte die ERV auch durch die Gewinnung neuer Kunden einen respektablen Zuwachs erzielen. Der Trend zu Online-Buchungen führte zu einem Anstieg der Direktabschlüsse, und zudem zeigte sich eine kontinuierlich steigende Bedeutung der Jahres-Reiseversicherungen, die ein zweistelliges Wachstum verzeichneten.

Weniger Großschäden

„Die Summe der Aufwendungen für Versicherungsfälle war mit 29,76 Mio. € um 8,9% geringer als 2015, was insbesondere auf einen deutlich geringeren Aufwand für Großschadenereignisse zurückzuführen ist”, erklärt Lackner. Die Brutto-Schadenquote (Anteil der Aufwendungen an den Prämieneinnahmen) sank von 52,5 auf 50,6%, die Kosten- und Provisionsquote lag mit 41,8% auf Vorjahresniveau.

Das versicherungstechnische Ergebnis stieg um 11,1% auf 2,58 Mio. €. Das Finanzergebnis verbesserte sich aufgrund von höheren laufenden und sonstigen Finanzerträgen aus festverzinslichen Wertpapieren und Investmentfonds sowie Sondereffekten auf 2,48 Mio. €.
Insgesamt erwirtschaftete die Europäische Reiseversicherung ein EGT von 5,04 Mio. €. Der Jahresüberschuss erreichte mit 5,59 Mio. fast das Rekordergebnis vom Vorjahr, der Bilanzgewinn lag bei 5,65 Mio. Die Eigenmittel wurden erneut gestärkt und auf knapp 28 Mio. € erhöht.

Wieder mehr Tourismus

Für 2017 – das Jahr des 110jährigen Bestehens der ERV – ist Lackner optimistisch: „Die leichte Belebung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung könnte die stärkere Urlaubsnachfrage weiter stützen und zusammen mit einem gesteigerten Risikobewusstsein zu mehr Versicherungsbuchungen führen.”

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