••• Von Helga Krémer
WIEN. Ab Anfang 2018 ist die neue Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID II) anzuwenden. Sie regelt spezifische Anforderungen an die Erbringung von Wertpapierdienstleistungen und an die Organisation von Wertpapierfirmen. Zyniker fassen sie als „Honorare sind ‚gut', Provisionen sind ‚böse'” zusammen. Die Befürchtung, dass MiFID II den Konsumenten mehr schaden als nützen wird, wird laut einer im ersten Halbjahr 2017 durchgeführten Mitglieder-Umfrage des Österreichischen Verbands Financial Planners auch von der heimischen Berater-Elite geteilt.
Vorgefertigt abgespeist
So hätten auch die österreichischen Banken und Finanzdienstleister bereits damit begonnen, die im Zuge der abhängigen Beratung angebotene Produktpalette aufgrund von Haftungsproblemen drastisch einzuschränken, bekrittelt der Verband Financial Planners.
Deren Vorstandsvorsitzender Otto Lucius kritisiert diese Vorgehensweise, aber auch die neue Richtlinie heftig: „Im Endeffekt bedeutet das für all jene, die sich keine unabhängige Honorarberatung leisten können, dass sie zukünftig mit vorgefertigten Produktbündeln abgespeist werden.”