••• Von Reinhard Krémer
GREENWICH. Einen Gusto auf hochverzinsliche Anleihen hat Carl „Pepper” Whitbeck von Axa Investment Managers: Auf den ersten Blick erscheint das Umfeld für US-Hochzinsanleihen derzeit schwierig: Besonders seit Juni dieses Jahres wurden High-Yield-Positionen in großem Umfang abgestoßen, was Whitbeck, Chef der US High Yield-Abteilung von Axa mit Sitz in Greenwich, Connecticut, auf die niedrigen Rohstoffpreise und die Unsicherheit bezüglich der erwarteten, aber immer wieder verschobenen US-Zinswende zurückführt.
Renditen erholen sich
„Erst zum zweiten Mal in der Geschichte verzeichnete der amerikanische High-Yield-Markt in vier aufeinanderfolgenden Monaten negative Gesamtrenditen. „Aktuell sehen wir aber den Beginn einer Erholung, die Steigerungen in der ersten Oktoberhälfte haben die negativen Erträge der vorangegangenen zwölf Monate beinahe wettgemacht”, so Whitbeck.
Rallye bis Silvester
Auf kurze Sicht prognostiziert Whitbeck, dass die Rallye bis zum Jahresende anhält und hauptsächlich von markttechnischen Faktoren angetrieben wird. Die Volatilität an den Märkten bleibe aber weiterhin hoch.
Die Ausfallrate hochverzinslicher US-Anleihen für das kommende Jahr schätzt der Axa-Mann auf weniger als zwei Prozent – allerdings ohne Berücksichtigung des Energiesektors. Denn die Energieunternehmen leiden weiterhin stark unter den niedrigen Ölpreisen. „Das Ausfallrisiko im Energiebereich sehen wir für das Jahr 2016 bei vier bis 4,5 Prozent”, so Whitbeck. „Damit ist es signifikant höher als in den vergangenen Jahren, in denen es bei rund zwei Prozent lag.”
Gute Renditen locken
Trotzdem lohne der Einstieg in High Yield Bonds gerade jetzt, ist der Axa-Manager sicher: „Besonders die Bewertungen von Hochzinsanleihen mit kurzer Duration sind aktuell so gut wie seit 2011 nicht mehr. Die hohe Liquidität und kurze Laufzeit ermöglichen gute Renditen auch in einem Umfeld steigender Zinsen.”