Raiffeisen Factor Bank legt in einem Jahr um 25% zu
© Raiffeisen Factor Bank/David Sailer
FINANCENET Paul Christian Jezek 31.03.2017

Raiffeisen Factor Bank legt in einem Jahr um 25% zu

„Factoring ist Realwirtschaft pur”: Vorstände Andreas Bene und Gerhard Prenner (l.) im medianet-Exklusivinterview.

••• Von Paul Christian Jezek

Es war (wieder) ein gutes Jahr: Mit einer Steigerung des Marktanteils von bisher 27 auf nunmehr 32% konnte die Raiffeisen Factor Bank ihre Marktposition weiter ausbauen und belegt damit den zweiten Platz unter den österreichischen Factoringinstituten – und das nicht einmal 10 Jahre nach der Gründung des Unternehmens.

Dieser Erfolg wurde durch eine Umsatzsteigerung von 25%, gemessen am angekauften ­Forderungsvolumen, ermöglicht.
„Wir konnten wieder deutlich stärker als der Gesamtmarkt wachsen, der im Vorjahr um sieben Prozent zugelegt hat”, berichtet Vorstand Andreas Bene. Das Volumen der angekauften Forderungen ist auf 6,2 Mrd. € gestiegen, wobei rund 2,4 Mio. Rechnungen verarbeitet ­wurden. Der Gesamtmarkt für Factoring weist über den Zeitraum der vergangenen vier Jahre eine Steigerung von insgesamt 79% auf und liegt damit im Vergleich mit anderen Finanzierungs­formen auf einem Spitzenplatz.

Große Vorteile

Spätestens seit der ­Finanzkrise schätzen Kunden das sehr verständliche Produkt und den raschen Zugang zu Liquidität, die sich dem Umsatz anpasst und somit die Finanzierung von Wachstum ermöglicht. Die Verbesserung wichtiger Bilanz­kennzahlen und des Ratings, die sich aus der Verkürzung der Bilanz infolge des Forderungsverkaufs ergeben können, sind weitere Vorteile.

„Österreich ist ein Land mit starker Exportorientierung und hoher Abnehmerkonzentration in einigen Branchen – daraus resultieren lange Zahlungsziele für Lieferanten”, schätzt Vorstandskollege Gerhard Prenner das vorhandene Potenzial sehr hoch ein. „Factoring bietet diesen Unternehmen die Möglichkeit, ihre Liquidität und damit Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.”
Mit einem Factoringvolumen von rund 5% des Bruttoinlandsprodukts hat Österreich zwar in den vergangenen Jahren kräftig aufgeholt, liegt aber immer noch deutlich unter dem EU-Schnitt von 10% des BIP.

Steigendes Interesse

Während diese alternative Finan­zierungsform im Großteil Europas schon seit Jahren etabliert ist, ist jetzt die Nachfrage durch österreichische Unter­nehmen nach Factoring umso höher.

Vom weiteren Wachstums­trend ist Bene überzeugt: „Das Kundeninteresse steigt spürbar. Vor allem mittelständische Firmen und Großunternehmen mit sehr guter Bonität betrachten Factoring zunehmend als ideale Ergänzung ihres ­Finanzierungsportfolios.”
Das weit überdurchschnittliche Wachstum der Raiffeisen Factor Bank begründet Andreas Bene mit dem besonders kundenorientierten Ansatz, den das Institut vertritt. „Natürlich ist die Einbindung in die bewährte Raiffeisen-Organisation von Vorteil”, sagt der Markt­vorstand.
Die Giebelkreuzler haben nicht umsonst den höchsten Anteil an Geschäftskunden, und mit dem runden Drittel Marktanteil im KMU-Segment liegt man nunmehr auch mit Factoring exakt im „Raiffeisen-üblichen” Bereich.Wobei das Factoring-Business hierzulande noch nicht mit Verdrängungswettbewerb asso­ziiert werden muss, weil sich eben die Marktdurchdringung als noch ausbaufähig darstellt.
Team­orientiert beweist sich übrigens das Factoring-Business auch jenseits der Grenzen: Die beiden internationalen Vertretungen Factor’s Chain Inter­national und International Factors Group (IFG) haben sich zusammengeschlossen. Es werden international nun mehr als 300 Gesellschaften in mehr als 90 Ländern rund um den Globus vertreten.
„Factoring ist ein Spiegelbild der Volkswirtschaft”, weiß ­Prenner. „Oder, anders formuliert: Facto­ring ist Realwirtschaft pur!”

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