••• Von Reinhard Krémer
Wie die aktuell erstellte Spar- und Kreditprognose von Integral Marktforschung im Auftrag der Erste Bank zeigt, konnten die Sparklassiker Sparbuch (6%, +6PP) und Bausparvertrag (39%, +2PP) im Jahresvergleich deutlich zulegen und weiter vom gestiegenen Zinsumfeld profitieren. Gerda Holzinger-Burgstaller, Vorstandsvorsitzende der Erste Bank Oesterreich, zu dieser Entwicklung: „Im Gegensatz zur Nullzinsphase bieten Sparkonten den heimischen Sparerinnen und Sparern wieder attraktive Zinsen für das Ersparte – allerdings ist die reale Verzinsung bei der aktuellen Inflationsrate nach wie vor negativ.”
Aber auch Wertpapiere (35%, +2PP) stiegen in der Gunst der Österreicher. Lebensversicherungen und Pensionsvorsorgen werden unverändert von rund einem Drittel der Österreicher als Spar- und Anlageform genutzt. Auf der Beliebtheitsskala der heimischen Anlegerinnen und Anleger gesunken ist trotz Rekordpreishoch das Gold (21%, –2PP).
Immos stark rückläufig
Einen besonders starken Rückgang im Zwölf-Monats-Trend verzeichnen Immobilien (15%, –5PP).
Gesunken ist auch die Zahl jener, die in den nächsten zwöf Monaten keine Geldanlage planen – von 21 auf 18%. Im Durchschnitt wollen die Österreicher rund 5.200 € und damit sechs Prozent weniger als im Vorjahr (5.500 €) veranlagen.
Im erstenQuartal planen 36% (+3PP) der Österreicher eine größere Anschaffung wie einen Autokauf oder einen größeren Urlaub.
Insbesondere die jüngeren Altersgruppen bis 29 (45%, +8PP) und 30 bis 49 Jahre (41%, +1PP) zeigen sich investitionsfreudig. Unabhängig vom Alter wollen neun von zehn Österreichern (91%, +5PP) diese Investitionen über eigene Ersparnisse finanzieren.
Nur wenig geht auf Pump
Neun Prozent der Befragten (–6PP) wollen die notwendigen Mittel über einen Bankkredit oder ein Bauspardarlehen beschaffen, drei Prozent (–1PP) haben vor sich privat Geld ausgeborgt.
Bei der Finanzierung über einen Kredit oder Darlehen liegt die durchschnittlich geborgte Kreditsumme mit rund 117.100 € in etwa auf demselben Niveau wie im 1. Quartal des Vorjahres (115.700 €, +1%).
Wenn es darum geht, wie viel die Österreicher für ihren heurigen Sommerurlaub ausgeben wollen, zeichnet die aktuelle Spar- und Kreditprognose ein ausgeglichenes Bild. So muss jeder Vierte beim heurigen Urlaub einsparen und plant weniger Budget ein. Gleichzeitig ist jeder Fünfte bereit, diesen Sommer tiefer in die Tasche zu greifen. Mit 57% plant die überwiegende Mehrheit, gleich viel wie im vergangenen Jahr für den eigenen Urlaub auszugeben.
Tipps fürs Urlaubsbudget
Eine wesentliche Rolle bei der Entlastung des Urlaubsbudgets spielt die richtige Vorbereitung. So sollten vorab Informationen zu möglichen Bargeldobergrenzen im Reiseland eingeholt werden, denn Bargeldzahlungen können in einigen EU-Ländern nur bis zu einer bestimmten Höhe durchgeführt werden, raten die Experten der Erste Group.
Ebenso ist es sinnvoll, mögliche Reiseversicherungen im Rahmen der Kreditkartenverträge zu prüfen, um im Ernstfall geschützt zu sein.
Hohe Gebühren vermeiden
Bei einem Aufenthalt in einem Land mit Fremdwährung können die Valuten bereits vor Reiseantritt bei der Hausbank gewechselt werden, um die hohen Gebühren der Wechselstuben im Urlaubsland zu vermeiden.
Für eine sorgfältige Urlaubsvorbereitung darf ein Mix an verschiedenen Bezahlmethoden nicht fehlen. Grundsätzlich macht das Mitführen von Bargeld für kleine Ausgaben wie Getränke, Snacks oder Trinkgelder Sinn.
Falls das Bargeld doch ausgeht, sollte außerhalb der Eurozone in der Fremdwährung und mit Debitkarte behoben werden. Das Abheben in Euro direkt am Geldausgabeautomaten kann nämlich unter Umständen zu hohen Umrechnungsgebühren führen.
Plastik kann nicht schaden
Eine Kreditkarte ist neben dem Bezahlen auch für das Hinterlegen von Kautionen, beispielsweise eines Mietwagens, sinnvoll.
Um für alle Fälle und den Verlust der Geldbörse vorbereitet zu sein, sollte, so die Tipps der Experten, auch das mobile Bezahlen aktiviert werden – so kann mit mobilen Bezahllösungen wie Apple Pay oder Google Pay als Alternative gezahlt werden.