WIEN. Die Corona-Wirtschaftskrise hat mittlerweile bei jedem zweiten österreichischen Lieferanten oder Dienstleister zu Liquiditätsengpässen geführt.
Das zeigt das neue Zahlungsmoralbarometer des internationalen Kreditversicherers Atradius. In der aktuellen Studie gaben 49% der befragten Firmen in Österreich an, dass sie in den vergangenen Monaten Schwierigkeiten hatten, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen – deutlich mehr als die durchschnittlich 38% der Unternehmen in den anderen zwölf Ländern Westeuropas.
Umsätze trocknen aus
Hauptursache für die Liquiditätsengpässe waren vor allem schwindende Umsätze: Fast zwei Drittel (58%) der österreichischen Umfrageteilnehmer meldeten spürbare Verkaufseinbrüche infolge der Pandemie. Dagegen ist der Anteil an den Gesamtforderungen, bei denen es zu verspäteten Zahlungen gekommen ist, bei Österreichs Firmen mit 33% relativ gering (Vorjahresstudie: 28%) und liegt deutlich unter dem westeuropäischen Durchschnitt von zuletzt 47%.
Gleichzeitig geben 47% der Unternehmen in Österreich an, dass sie in der Coronakrise Lieferungen mit Zahlungsziel gewährt haben, um wettbewerbsfähig zu bleiben. (rk)