Was die Nachbarn denken
© Prisma/Martina Draper
Ludwig Mertes, Vorstand von Prisma Die Kreditversicherung.
FINANCENET reinhard krémer 17.06.2016

Was die Nachbarn denken

Der Kreditversicherer Prisma fühlt den südlichen Nachbarländern zum Thema „Wirtschaftsstandort Österreich” auf den Zahn.

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Auch wenn die heimische Wirtschaft aktuell ein wenig schwächelt – unsere südlichen Nachbarn haben eine hohe Meinung vom Standort Österreich. Das zeigte eine aktuelle Studie von Prisma Die Kreditversicherung und GfK Austria, die die südlichen Nachbarländer nach ihren Assoziationen zum Wirtschaftsstandort Österreich befragt hat.

Serben (15%) und Bosnier (25%) sehen Österreich als Vorbild, Slowenien assoziiert zu 37% eine erfolgreiche Wirtschaft, die Kroaten sind beeindruckt von Stärke und Stabilität (39%) – und offensichtlich auch als Urlaubsland (13%). „Die Assoziationen unserer südlichen Nachbarländer waren ausschließlich positiv und wertschätzend formuliert. Österreich hat als größter Direktinvestor und langjähriger Handelspartner am Balkan einen sehr guten Ruf”, sagt Ludwig Mertes, Vorstand von Prisma.
Umgekehrt wird Bosnien Herzegowina von den Österreichern in erster Linie als herausfordernd und instabil wahrgenommen, gleichzeitig traut man dem Land aber auch Wachstum zu. Kroatien wiederum hat für heimische Wirtschaftstreibende die größte Wachstumsperspektive, wird aber als ­herausfordernd betrachtet.
Serbien ist in der Wahrnehmung der österreichischen Betriebe herausfordernd und instabil; zwar wird das Land etwas besser als Bosnien Herzegowina, aber trotzdem eindeutig negativ beurteilt.

Serben sind Optimisten

Umso mehr verwundert es, dass die Serben laut dem Prisma Südosteuropa-Wirtschaftsindex so positiv gestimmt sind wie kein anderes Land – auch positiver als Österreich. Der Index vergleicht das Wirtschaftsklima; hier haben die Serben in allen Kategorien die Nase weit vorn. Slowenien wird aus rot-weiß-rote Perspektive am meisten zugetraut; man hält den Wirtschaftsstandort für entwickelt und sieht Wachstumspotenzial. Allerdings meinen 4% der Befragten, der Markt wäre zu klein, um dort aktiv zu werden.

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