Wer vor den Richter zieht, sollte abgesichert sein
FINANCENET Helga Krémer 30.01.2015

Wer vor den Richter zieht, sollte abgesichert sein

Versicherung Deutscher Rechtsschutzexperte Roland in Österreich mit zweistelligem Plus bei Bestandsprämien

Fast jeder fünfte Österreicher war in den letzten zehn Jahren an einem Gerichtsprozess beteiligt.

Wien. Offenbar sorgen sich Frau und Herr Österreicher mehr und mehr um ihr Recht – zumindest um dieses, welches sich mit einer Rechtsschutzversicherung behüten lässt.

Allein die Roland Rechtsschutz-Versicherung ist im vergangenen Geschäftsjahr in Österreich kräftig gewachsen – der deutsche Versicherer verzeichnete hierzulande 2014 Neugeschäft in Höhe von 3 Mio. Euro. Die Bestandsprämien stiegen um 16,4% auf 18,5 Mio. Euro, verteilt auf derzeit rund 62.500 Rechtsschutz-Verträge. Zum Vergleich: In Deutschland stiegen die Bestandsprämien um 4% auf 395,9 Mio. Euro. Das Neugeschäft lag bei 42,5 Mio. Euro – gegenüber dem Vorjahr plus zwei Prozentpunkte.

Prozessfinanzierung steigt

„Das Geschäft in Österreich ist ein wichtiger Pfeiler unseres unternehmerischen Erfolgs”, sagt Joachim Schabacker, der neue Hauptbevollmächtigter für Roland Österreich. „Wir werden uns daher auch in den kommenden Jahren stark auf diesen Markt konzentrieren.” Geplant ist unter anderem der Ausbau der Rechtsschutz- und Service-Leistungen für Führungskräfte. Damit will Roland den zahlreichen neuen Funktionen in einem Unternehmen, wie jene des Compliance-Managers, Rechnung tragen und spezielle Lösungen – vor allem im strafrechtlichen Bereich – anbieten.Erste Erfolge konnte die Tochtergesellschaft Roland ProzessFinanz, die voriges Jahr ihre Geschäftstätigkeit in Österreich aufgenommen hat, verzeichnen. So wurden über 100 Fälle aus allen Rechtsgebieten geprüft – jedoch mit einem deutlichen Schwerpunkt bei Streitigkeiten aus dem Kapitalanlagebereich. Für 2015 wird von Roland ProzessFinanz eine Verdopplung der Anfragen erwartet.

Warum wir bei Gericht sind

Eine von Roland Rechtsschutz-Versicherung beauftragte IMAS-Umfrage ergab: Fast jeder fünfte Österreicher war in den vergangenen zehn Jahren ein- oder mehrmals an einem Gerichtsprozess beteiligt. Aufgeschlüsselt nach Verfahrensinhalten, waren 23% verkehrsrechtlicher Natur, 22% hatten einen Straftatbestand wie Körperverletzung oder Diebstahl zum Anlass, bei 19% ging es um Arbeits-, bei 16% um Familienrechtliches. Mit 9 bzw. 8% sind hingegen Erbschaftsstreitigkeiten und Auseinandersetzungen aus Mietverhältnissen relativ selten. „Die Zahlen zeigen: Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe seines Lebens mindestens ein Mal in einen Rechtsstreit zu geraten, ist hoch”, meint Ludwig Strobl, Vertriebsdirektor für Roland Rechtsschutz in Österreich. „Wenn der Fall dann vor Gericht geht, entstehen hohe Kosten, die das Budget stark belas-ten können. Hier lohnt sich eine Rechtsschutz-Versicherung, die das finanzielle Risiko auffängt”, so der Experte.

Lieber gar nicht anstreifen

Nicht jeder will allerdings zu Gericht, denn oftmals sind emotionale Hürden unüberwindbar: Mehr als die Hälfte aller Österreicher lehnt es ab, gegen ihre Eltern oder Kinder Klage zu begehren, für 31% gilt dies im Fall der Fälle auch für Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen; 21% schließen zudem generell aus, einen Gerichtsprozess anzustrengen. Vor diesem Hintergrund macht Strobl auf die Bedeutung außergerichtlicher Konfliktlösungsverfahren aufmerksam: „Bei einer Mediation gibt es keine Gewinner und Verlierer im klassischen Sinn, da die Parteien gemeinsam einen Kompromiss erarbeiten. Das Ergebnis ist in vielen Fällen für alle Beteiligten zufriedenstellender als die Entscheidung eines Richters.”

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