„Wir rechnen mit positiven Märkten”
© Erste Sparinvest
FINANCENET Andre Exner 03.03.2017

„Wir rechnen mit positiven Märkten”

Bei europäischen Aktien gibt’s heuer Luft nach oben, meint Heinz Bednar von Erste Asset Management.

••• Von Andre Exner

WIEN. Dass die Notenbanken die Geldschleusen weit geöffnet halten, zeigt Wirkung: Seit die Leitzinsen in den USA, Japan und der Eurozone bei oder sogar unter null sind, geht die Reise an den Börsen nach oben. Der US-Börsenindex Dow Jones hat zum ersten Mal in der Geschichte den 20.000er geknackt, DAX und ATX steigen und steigen – die Zeiten könnten für Aktienanleger nicht besser sein. Und sie bleiben auch heuer gut, erwartet Heinz Bednar, Geschäftsführer von Erste Asset Management (AM). „Wir rechnen für 2017 mit einem Anstieg des globalen Wirtschaftswachstums”, sagt er.

Erstmals seit Jahren werden dabei die Schwellenländer die Rolle als Wachstumslokomotive übernehmen, erwartet die Erste-Fondstochter. Gestützt wird diese Prognose durch die Erholung an den Rohstoffmärkten sowie günstigeren Währungen vieler Schwellenländer. Stärkere Kursschwankungen an den Märkten könnten durch die schwierige politische Lage in Europa ausgelöst werden: In Europa wird der Brexit heuer tatsächlich Realität, auch stehen einige wichtige Parlamentswahlen an. „Trotz der politischen Risiken im Euro-Raum ist aber insgesamt mit einer positiven Entwicklung an den europäischen Aktienmärkten zu rechnen”, sagt Bednar.

Politik sorgt für Volatilität

Weil die Volatilitäten, getrieben von solchen politischen Events, zunehmen könnten, sind Fonds gegenüber Einzelaktien zu bevorzugen, rät der Erste AM-Chef. „Investmentfonds bieten attraktive Ertragschancen, und durch die Aufteilung in verschiedene Anlageklassen und professionelles Fondsmanagement ist das Risiko kalkulierbar.” Auch darüber hinaus bieten Investmentfonds vielfältige Vorteile: Es gibt keine Bindungsdauer, das Kapital ist jederzeit verfügbar. Zudem gilt Kapital in Fonds als Sondervermögen und damit selbst im Fall einer Insolvenz der emittierenden Fondsgesellschaft geschützt.

Das Interesse von Privatanlegern an Fonds ist ungebrochen hoch: Die von den österreichischen Investmentfondsgesellschaften verwalteten Anlagevolumina stiegen im Jahr 2016 um 2,7 Prozent auf 167,1 Mrd. €. „Wir selbst können als KAG keine Anlage-Empfehlungen aussprechen”, sagt Bednar, eine Produktempfehlung will er daher nicht abgeben. „Welches Produkt am besten ist, hängt grundsätzlich vom Risikoprofil und der Ertragserwartung des Anlegers ab. Wir verzeichnen aber einen leichten, aber kontinuierlichen Anstieg der Aktienfonds in den Portfolios.”

Vorsicht besser als Nachsicht

Auch Fondsanleger sind dabei wie österreichische Investoren meistens keine Spekulanten, sondern auf sicheren und langfristigen Kapitalaufbau bedacht: „Zuerst Verluste vermeiden und dann erst eine Rendite ermöglichen: Diese Reihenfolge können wir beim Investment beibehalten”, rät der Erste AM-Geschäftsführer, auch heuer auf der vorsichtigen Seite unterwegs zu sein. Nicht ohne Grund: Auch die jahrelange Notenbanken-Rallye wird nicht ewig dauern – und erste Anzeichen, dass die Nullzinsphase auch mal vorbei gehen kann, gibt es bereits.

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL