••• Von Martin Rümmele
WIEN. Am Freitag, den 1. September, soll eigentlich der Präsident der Wiener Ärztekammer, Johannes Steinhart, nach seiner Pause aufgrund einer Herzoperation wieder in sein Amt zurückkehren. Davor liefern sich Funktionäre noch wechselseitig Klagen und Anzeigen.
Nach den Vorwürfen gegen Steinhart in Zusammenhang mit der Tochterfirma „ÄrzteEinkaufsService – Equip4Ordi GmbH” (E4O) liegt nun eine Anzeige gegen dessen Vorgänger Thomas Szekeres vor, und zwar aus der Kammer selbst. Verantwortlich dafür ist der aktuell geschäftsführende Vizepräsident, Stefan Ferenci. Der Vorwurf lautet auf Amtsmissbrauch bei einer Darlehensvergabe an die E4O. Szekeres weist die Vorwürfe zurück. Zudem sollen die Darlehen in der Zwischenzeit auch wieder zurückgezahlt worden sein. Szekeres hatte erst Vergangene Woche wegen der internen Streitigkeiten zu Neuwahlen aufgerufen.
Unabhängig davon gibt es in der Causa um die Entlassung der Ärztlichen Leiterin des Wiener Ärztefunkdiensts, Yvetta Zakarian, ebenfalls Klagen. Wie berichtet, hat der Ärztefunkdienst, der wie die E4O zur Kurie der niedergelassenen Ärzte gehört, Zakarian wegen kritischen Postings in Sozialen Medien entlassen, bei denen es um den Kurienchef Erik Randall Huber – wie Ferenzi einer der Stellvertreter Steinharts im Präsidium der Ärztekammer – ging.
Entlassene Ärztin klagt
Zakarian hat die Vorwürfe laufend bestritten und nun laut einem Bericht der Kronen Zeitung Huber und Ferenci wegen ihrer Entlassung geklagt. Eine von Kollegen Zakarians initiierte Onlinepetition für eine Wiedereinstellung hat bereits mehr als 1.600 Unterschriften gesammelt. Zum Vergleich: Ferencis Fraktion hat bei den jüngsten Kammerwahlen 333 Stimmen erhalten.