••• Von Martin Rümmele
WIEN. Die Bekämpfung der Corona-Pandemie hat im Gesundheitsministerium Gesamtkosten in Höhe von mehr als 11 Mrd. € verursacht. Das geht aus einem Bericht des Gesundheitsministeriums an den Nationalrat hervor. Den weitaus größten Posten davon machen mit 5,18 Mrd. € Ausgaben für die im internationalen Vergleich ausgiebigen Testungen aus. Mehr als ein Drittel der Tests wurde in Wien durchgeführt – vor allem durch das Programm „Alles gurgelt”.
51 Mio. Tests in Apotheken
Im Rahmen der vom Gesundheitsministerium finanzierten und über die Bundesländer durchgeführten Testprogramme wurden bis Ende Juni 2023 rund 208 Mio. Corona-Tests durchgeführt, mehr als die Hälfte (110 Mio.) davon waren die deutlich teureren PCR-Tests. Dazu kommen rund 51 Mio. Apothekentestungen österreichweit.
Für die Impfungen gegen das Coronavirus wurden laut Gesundheitsministerium in den vergangenen vier Jahren insgesamt rund 1,77 Mrd. € ausgegeben. Davon wurde 1,0 Mrd. € zur Impfstoffbeschaffung verwendet, der Rest für Transport, Lagerung, Entsorgung, e-Impfpass und Impfkampagnen. Insgesamt wurden 21,5 Mio. Impfungen bis Ende 2024 verabreicht. Für Medikamente zur Behandlung von Corona-Erkrankungen wurden rund 357 Mio. € aufgewendet. Ausgaben für Schutzausrüstung machten 627 Mio. € aus. Vergleichsweise günstig war das Abwassermonitoring zur Überwachung des Pandemie-Geschehens, das seit 2020 Kosten in Höhe von 4,2 Mio. € verursachte.
2,44 Mrd. € für Absonderungen
Ein großer Budgetposten sind Ausgaben für Verdienstentgänge für jene, die sich nach den Bestimmungen des Epidemiegesetzes absondern mussten. Dafür fielen Kosten von insgesamt 2,44 Mrd. € an. Nicht enthalten sind in dem Bericht die Ausgaben anderer Ministerien für Corona-bedingte Maßnahmen.
Die FPÖ nahm die publizierten Zahlen zum Anlass für einen Rundumschlag. „ÖVP, SPÖ, Neos und Grüne – sie alle waren dabei, Österreichs Steuergeld im Nirwana zu versenken und die Bevölkerung zu drangsalieren”, kritisierte der Apotheker und FPÖ-Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak.