Corona schlägt sich in Pharmabilanzen nieder
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HEALTH ECONOMY Redaktion 11.02.2022

Corona schlägt sich in Pharmabilanzen nieder

Die Pandemie hat den Pharmakonzernen im Vorjahr einen kräftigen Schub verpasst; Pfizer meldet sogar Rekorde.

••• Von Katrin Pfanner

WIEN / NEW YORK. Der US-Pharmakonzern Pfizer ist dank der mit Biontech entwickelten Corona-Impfung wieder die Nummer eins der umsatzstärksten Pharmakonzerne weltweit. 2021 hat der Hersteller seine Verkaufserlöse auf 81,3 Mrd. USD (71 Mrd. €) fast verdoppelt, wie das Unternehmen am Dienstag in New York mitteilte. Unter dem Strich erzielte der Pharmariese im abgelaufenen Jahr knapp 22 Mrd. USD Gewinn, nach rund 9,2 Mrd. USD im Jahr 2020.

Analysten unzufrieden

Nach der Trennung von seinen patentfreien Medikamenten, die Pfizer in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Generikaspezialisten Mylan eingebracht hatte, war der Umsatz der Amerikaner 2020 geschrumpft. Seinerzeit hatte der Schweizer Konkurrent Roche den welt­weiten Umsatzchampion gestellt. Doch durch den gewaltigen Sprung beim Erlös ist Pfizer wieder zurück an der Weltspitze.

Die Börse war dennoch nicht zufrieden. Der Quartalsbericht des Pharmakonzerns sei gemischt ausgefallen, schrieb Analyst Chris Schott von der US-Bank JPMorgan. Wichtiger sei der Ausblick und hier hätten die Ziele eher enttäuscht.
Die Impfung und die erst seit Kurzem erhältliche Covid-19-Pille herausgerechnet, betrug das Wachstum aus eigener Kraft noch sechs Prozent. Das Management um Konzernchef Albert Bourla will bei Pfizer heuer weiter wachsen: Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll sich auf 6,35 bis 6,55 USD verbessern, nach 4,42 USD in 2021. Der Umsatz soll auf 98 bis 102 Mrd. USD klettern, was laut Mitteilung ebenfalls ein Rekordniveau in der Pfizer-Geschichte wäre. Analysten hatten hingegen bereits mehr als 106 Mrd. USD gerechnet. Die Covid-19-Pille soll nach Einschätzung von Beobachtern künftig eine große Rolle in der Pandemie spielen.

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