„Cyborg” aus Linz
© APA/Herbert Neubauer
Mit der neuen Beinprothese können Patienten wieder den Untergrund fühlen.
HEALTH ECONOMY 19.06.2015

„Cyborg” aus Linz

Forschung Erstmals fühlende Beinprothese angepasst

Linz. Erstmals ist es einem Forscherteam gelungen, einem Menschen eine fühlende Beinprothese anzupassen – für Beobachter eine Revolution in der Prothesenforschung. Die dabei erhobenen Studienergebnisse zeigen: Die Sicherheit bei der Bewegung wird erhöht und Phantomschmerzen verschwinden.

Neuronale Verbindung

Prothetik-Experte Hubert Egger, Professor an der Fachhochschule Oberösterreich, hat nach jahrelangen Studien erstmals erfolgreich einem Menschen eine fühlende Prothese angepasst. Die Vorteile der Neuentwicklung seien beeindruckend: „Aufgrund der neuronalen Verbindung fühlt der Patient an der Sohle des Prothesenfußes und erkennt so die Beschaffenheit des Bodens sowie Hindernisse besser. Damit sinkt die Sturzgefahr.”
Der wiederhergestellte Informationstransfer trägt auch zur natürlicheren Integration der Prothese in das Körperbild des Patienten bei und hat inzwischen zum gänzlichen Verschwinden seiner jahrelangen Schmerzen geführt. An der Universitätsklinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie in Innsbruck (Kooperationspartner der Fachhochschule Oberösterreich) wurde ein selektiver Nerventransfer am Patienten durchgeführt. Dabei wurden sensorische Nervenenden der ursprünglich gesunden Fußsohle als Überträger der Druckempfindung von der Prothesensohle reaktiviert.(red)

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL