dm setzt auf Online
© dm/Lienbacher
Der Markt mit rezeptfreien Medikamenten ist heiß umkämpft; jetzt prescht dm mit einer neuen Online-Initiative vor.
HEALTH ECONOMY Redaktion 24.01.2025

dm setzt auf Online

Drogeriekette will per Online-Shop in Deutschland OTC-Produkte anbieten. Auch für Österreich gibt es Pläne.

••• Von Evelyn Holley-Spiess

FRANKFURT/WIEN/WALS. Es ist eine Kampfansage an die stationären Apotheken: Die Drogeriekette dm kündigt einen deutschen Online-Shop für rezeptfreie, aber apothekenpflichtige Medikamente an. „Wir werden nicht-verschreibungspflichtige OTC-Produkte online anbieten, die Kunden bisher nur in der Apotheke kaufen können”, verkündete dm-Chef Christoph Werner jüngst in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Eine Ansage, die auch Auswirkungen auf Österreich hat, denn das Thema stünde damit auch hierzulande auf der Agenda, heißt es.

Erschwingliche Versorgung

Bislang dürfen apothekenpflichtige OTC-Produkte in den Geschäften nicht angeboten werden, daher schlägt die Handelskette nun den Weg über einen Online-Shop ein. Werner verwies in diesem Zusammenhang zum einen auf den Rückgang der Apothekendichte in Deutschland – statistisch betrachtet, schließe dort jeden Tag eine Apotheke. Zum anderen spekuliert der dm-Chef laut eigenen Angaben auf regulatorische Änderungen in der Zukunft. Der demografische Wandel verändere die Kundenbedürfnisse, zugleich stiegen die Gesundheitskosten. Da sei es absehbar, dass sich etwas verändern müsse, erklärte er gegenüber der FAZ. Und weiter: „Uns geht es daher nicht darum, den Apotheken Konkurrenz zu machen, sondern unseren Beitrag für eine erschwingliche Versorgung mit Gesundheitsprodukten in Deutschland zu leisten.”

Konzept für Österreich

Ein Ansatz, der sich freilich auch auf andere Länder übertragen lässt. Was beim deutschen Mutterkonzern ausgearbeitet wird, soll daher – etwas später – auch in Österreich ausgerollt werden. Das nötige drogistische Wissen sei im Konzern vorhanden, formuliert es dm-Managerin Karin Reisinger, die den Vorwurf, dass damit ein „Apothekensterben” befeuert werden könnte, nicht gelten lässt.

Für die Umsetzung wird folgendes Vehikel angedacht: Der Versand an die Kunden soll aus einer Apotheke in einem EU-Land – genannt wurde hier immer wieder Tschechien – stattfinden. Dies sei möglich und eben genau diese Vorgehensweise sehe das Konzept von dm in Österreich vor.

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