Wien. An diesem Wochenende findet Österreichs größter jährlicher eHealth-Event statt. Als etablierte nationale Netzwerk-Plattform für den Gesundheitsbereich versammelt der eHealth Summit Austria (www.ehealthsummit.at) alle Akteure Österreichs – Gesundheitsdienstleister sowie führende Köpfe aus Politik, Wissenschaft und Industrie – an einem Ort. Der Anspruch des eHealth Summit Austria ist es, nicht nur das breite Spektrum von Forschung und Entwicklung abzubilden, sondern auch die medizinischen Anwendungen, klinische Praxis und politischen Rahmenbedingungen zu beleuchten und nicht zuletzt auch über Standards zu diskutieren, die in einer vernetzten IT-Welt wichtig sind. Dieses Jahr widmet sich der Event dem Thema „Gesundheit neu denken: Personalized Health”.
Diagnostik und Therapie
Unter diesem Schwerpunkt gliedert sich das Programm wie in den vergangenen Jahren in den wissenschaftlichen Programmteil der eHealth2015 (www.eHealth2015.at), die unter der Tagungsleitung von Elske Ammenwerth (UMIT) und Günter Schreier (AIT) mit Unterstützung von der Fachgesellschaften OCG und ÖGBMT organisiert wird, und in den von der HIMSS Europe (Health Information and Management Systems Society) getragenen, anwenderorientierten Programmteil. Auch heuer erhalten praktizierende Ärzte wieder Fortbildungspunkte für ihre Teilnahme, die im Rahmen des kontinuierlichen Diplom-Fortbildungsprogramms der Österreichischen Ärztekammer angerechnet werden.
Die personalisierte Medizin verspricht, Diagnostik und Therapie für Patienten maßgeschneidert und individuell zu gestalten. Als nicht nur klinisch relevantes Thema berührt die personalisierte Medizin neben der Wissenschaft auch alle weiteren Akteure der Gesundheitswirtschaft zwischen Medizintechnik, IT und Politik. Ziel des Summit ist es auch, womöglich einen gesellschaftspolitischen Diskurs darüber anzustoßen, was technisch möglich, ethisch aber unter Umständen nicht erstrebenswert ist. In den einschlägigen Sessions und Diskussionsforen gehen Experten etwa auch der Frage nach, wie sich beispielsweise personalisierte Therapien in der Onkologie auf die Lebenswirklichkeit des Patienten auswirken werden.
Für eine passgenaue Behandlung ist die Verarbeitung einer Fülle an genetischen und klinischen Daten unter Einbezug pharmakologischer, epidemiologischer und sozialer Informationen unumgänglich. Hierbei stellen sich in den Bereichen der Informationserfassung, Informationszusammenführung, Informationsauswertung, Informationspräsentation und Informationsweitergabe neue und spannende Herausforderungen für die Informatik. Schreier: „Information ist der zentrale Rohstoff im Gesundheitswesen, Informations- und Kommunikationstechnologie das verbindende Element einer Personalisierten Gesundheitsversorgung über Sektoren und Disziplinen hinweg.”
Technologiestandards
Es wird aber auch um die Schwierigkeiten der longitudinalen Datenverspeicherung gehen, ebenso wie um fehlende Terminologie-Standards und die Herausforderung, wenn die Self-Tracking Gesellschaft von morgen auf den Arzt von gestern trifft – und wie eHealth-Lösungen in vielen Fällen den Weg bereiten können und müssen.