Forschung braucht Zeit und Qualität
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Corona Die Pharma­industrie sucht derzeit weltweit intensiv nach Therapien und Impfungen in Sachen SARS-CoV-2.
HEALTH ECONOMY Redaktion 03.04.2020

Forschung braucht Zeit und Qualität

Die Pharmaindustrie macht Hoffnung auf bald verfügbare Therapien oder Impfungen. Dennoch wird es dauern.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Die Forschung in Sachen Covid-19 und SARS-CoV-2 läuft auf Hochtouren. Dabei werden unterschiedliche Forschungs- und Heilversuchsansätze zur präventiven und symptomatischen Behandlung mit bereits zugelassenen wie auch neuen Therapien verfolgt; entsprechende Projekte laufen sowohl in Österreich wie auch international, berichtet der Branchenverband Pharmig.

Forschung ist komplex

Man dürfte hier zwar viel früher mit einer medikamentösen Therapie oder einem Impfstoff rechnen, als dies unter normalen Umständen der Fall wäre; diese werden aber andererseits nicht sofort verfügbar gemacht werden können, erklärt Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog: „Die Forschung setzt im Fall von SARS-CoV-2 nicht bei null an, sondern bei bereits vorhandenen Entwicklungsprojekten. Gleichzeitig können aber die einzelnen Phasen in der Erforschung eines Arzneimittels oder Impfstoffs nicht übersprungen werden. Ein Medikament muss sicher sein, ehe es den Patienten zur Verfügung gestellt wird. Daran führt kein Weg vorbei und diese Prüfung dauert eine gewisse Zeit.”

Die Entwicklung eines Arzneimittels wird in einzelne Phasen unterteilt: Die vorklinische Phase, in der Wirkstoffe im Labor sowie im Tierversuch erprobt werden, ist die erste. „Gerade im Falle von Covid-19 haben wir das Glück, dass diese Phase, die oft mehrere Jahre dauert, kürzer sein kann, weil entweder laufende Forschungsprojekte auf Covid-19 umgelenkt oder weil abgebrochene Projekte wieder aufgegriffen werden”, sagt Herzog. An die Grundlagenforschung schließt die klinische Phase an, die grob in drei Phasen unterteilt wird, erklärt Stefan Kähler, Vorsitzender des Pharmig Standing Committees Klinische Forschung: „Diese Phasen dauern im Normalfall Jahre, sodass man insgesamt von etwa 13 Jahren Entwicklungszeit ausgehen muss, bis ein Arzneimittel zur Marktreife gebracht wird. Aber im Falle von Covid-19 setzt man alles daran, diese Phasen sowie die Zulassung zu beschleunigen.” Insgesamt dürfte es aber bis zu einem Jahr dauern, bis Lösungen verfügbar sind.

Viele Firmen am Start

„Wie viele Arzneimittelstudien laufen, ist schwer zu sagen, denn sehr viele pharmazeutische Unternehmen screenen derzeit weltweit ihre Substanzen dahingehend, ob diese auch beim Coronavirus eingesetzt werden können”, nimmt Herzog auf die aktuelle Situation Bezug. Mit dabei sind unter anderem AbbVie, Amgen, AstraZeneca, Bayer, Boehringer Ingelheim, CSL Behring, Eli Lilly, Gilead, Janssen, Marinomed, Medice, Merck, Merck Sharp & Dohme, Novartis, Pfizer, GSK, PharmaMar und Takeda.

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