Innovatives Logistikzentrum
© Richter Pharma
Expansion Die Richter Pharma AG hat 2018 den Umsatz von 591 Mio. € auf 601 Mio. € gesteigert. In Wels wurde das Logistikzentrum der Tochter PLA massiv ­ausgebaut.
HEALTH ECONOMY Redaktion 30.08.2019

Innovatives Logistikzentrum

Die zur Richter Pharma gehörende Pharma Logistik Austria rüstet sich für die nächsten Wachstumsschritte und baut das Angebot kräftig aus.

••• Von Chris Radda und Martin Rümmele

WELS. Pharma Logistik Austria (PLA) hat die Inbetriebnahme des neuen Logistikzentrums Wels erfolgreich absolviert und rüstet sich nun für die nächsten Wachstumsschritte. „Wir sind aus allen Nähten geplatzt und haben Platz gebraucht – auch in Erwartung weiterer Wachstumschancen”, sagt PLA-Geschäftsführer Maurice Dantès. Er ist seit Jahresanfang mit an Bord und unterstützt Richter Pharma-CEO Roland Huemer in der Geschäftsführung der PLA.

Neue Arbeitsplätze

Das Unternehmen hat wie berichtet zuletzt die Lagerflächen durch den Ausbau vervierfacht. Der neue Standort umfasst eine Gesamtfläche von rund 17.400 m2, davon 8.100 m2 vollklimatisierte Lager- und 1.300 m2 Bürofläche. Die PLA verfügt nun über 10.000 Paletten-Stellplätze, davon 1.000 für kühl zu lagernde Arzneimittel, wie Impfstoffe. „Mittelfristig können wir an dem neuen Standort bis zu 50 neue Arbeitsplätze schaffen”, meint Huemer. Damit sei der Ausbau aber noch nicht beendet. Das Unternehmen habe bereits ein angrenzendes, 10.000 m2 großes Grundstück für eine weitere Expansion erworben. Die Logistik ist das umsatzmäßig stärkste Standbein der Richter Gruppe. Die 100%ige Tochter steuerte vergangenes Geschäftsjahr 368 Mio. € an Erlösen zum Gesamtumsatz bei.

Huemer sieht die PLA als wichtigen Player innerhalb der gesamten heimischen Versorgungskette. Das Unternehmen gehört zu einer Hand voll Arzneimittel-Logistikzentren in Österreich. „Wichtig ist, dass österreichische Arzneimittel auch in österreichischen Lägern liegen. Nur dann sind sie auch schnell für die Bevölkerung verfügbar”, spielt Huemer auf die aktuelle politische Debatte über zunehmende Lieferengpässe bei Medikamenten an.

Spezialist für Komplexität

Die PLA übernimmt allerdings auch sehr viel komplexere Aufgaben als die reine Logistik. „Als Qualitätsführer liegt die Spezialisierung neben der Distribution von hochsensiblen Arzneimitteln wie Krebsmedikamenten, kühlkettenpflichtigen Produkten, Suchtgiften oder Biotech-Produkten auch im Angebot von value added services”, sagt Dantès. „Wir haben im Grund aber den Auftrag der Versorgung des Patienten; die Aufgaben sind dabei von Produkt zu Produkt spezifisch.” Deshalb sei man Spezialist für sensible Produkte, für Anpassungsfähigkeit und Schnelligkeit, betont er.

Ergänzend zu den maßgeschneiderten Logistiklösungen für die Pharmaindustrie bietet die Pharma Logistik Austria mehr und mehr Zusatzdienstleistungen an. Die Zukunft soll dabei noch stärker der bestmöglichen Versorgung gehören. Unter der Marke Salfero bietet PLA ihren Industriepartnern Lösungen, die Patienten beim Umgang mit Erkrankung und Therapie unterstützen. „Diese Services richten sich hauptsächlich an chronisch kranke Patienten und fördern deren Therapietreue. Ziel ist es, eine bessere Lebensqualität zu erreichen”, erklärt Huemer.
Die bestmögliche Versorgung stellt PLA aber auch in der Basistätigkeit – der Belieferung von Apotheken, Krankenhäusern und Großhändlern – sicher. „Neben Notfalllieferungen rund um die Uhr versorgen wir unsere Kunden auch samstags mit Arzneimitteln – ein Plus, das uns in der Versorgungskette auszeichnet”, meint Dantès.

Nachhaltige Investition

Darüber hinaus legt das Unternehmen Wert auf Nachhaltigkeit: Die neuen Kühlräume werden klimafreundlich mit dem Kältemittel Kohlendioxid (CO2) gekühlt, eine hauseigene Photovoltaik-Anlage produziert 200 Kilowatt-Peak (kWp) Strom. Übersetzt heißt das: Scheint die Sonne, deckt die Anlage etwa die Hälfte des gesamten Strombedarfs.

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