IPO für Sandoz
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Durch die Abspaltung von Sandoz und den Fokus auf Innovative Medicines könnten bis zu 8.000 Jobs verloren gehen.
HEALTH ECONOMY Redaktion 02.09.2022

IPO für Sandoz

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis schickt seine Generika-Tochter Sandoz an die Börse.

••• Von Katrin Grabner

BASEL / KUNDL. Seit Oktober 2021 stand Sandoz auf dem Prüfstand, nun scheint es eine Entscheidung zu geben: Novartis will die Generika-Sparte Sandoz an die Schweizer Börse SIX bringen. Der Wert von Sandoz wird auf 20 Mrd. USD geschätzt, womit der Börsengang der zweitgrößte Neuzugang seit Alcon – ebenfalls vom Novartis-Konzern abgespalten – wäre. Der Firmensitz soll in die Schweiz verlegt werden, Richard Saynor Chef bleiben. Der Ausgliederung von Sandoz müssen unter anderem noch die Novartis-Aktionäre zustimmen. Der Abschluss wird im zweiten Halbjahr 2023 erwartet.

Experten und Analysten hatten mit einem Verkauf an Konkurrenz oder Finanzinvestoren gerechnet. Aufgrund verschlechterter Marktbedingungen und einer mit dem Preisdruck kämpfenden Generika-Branche wird es nun eine Abspaltung mit Börsennotiz. „Eine Ausgliederung würde es unseren Aktionärinnen und Aktionären ermöglichen, von den potenziellen künftigen Erfolgen einer stärker fokussierten Novartis und einer eigenständigen Sandoz zu profitieren”, ist sich Verwaltungsratspräsident Jörg Reinhardt sicher. Das letzte Wort scheint aber noch nicht gesprochen zu sein; laut Konzernchef Vasant Narasimhan würde man noch ein „sehr gutes Kaufangebot” für Sandoz in Erwägung ziehen. Das wahrscheinlichste Szenario bleibt aber der Börsengang.

Umbruch kostet Jobs

Novartis selbst möchte sich indes auf seine Hauptsparte, Innovative Medicines, und den US-Markt konzentrieren. Der geplante Umbau der Firmenstruktur würde laut Presseaussendung 8.000 Stellen kosten, was rund sieben Prozent der Belegschaft entspricht.

Auf die Frage, wie viele Stellen in Österreich gestrichen werden sollen, heißt es von Novartis, dass die geplanten Effizienzsteigerungen „durch schlankere Strukturen erreicht” werden, was sich „zwangsläufig auch auf Rollen in der Organisation auswirken” werde. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man aber noch keine genauen Zahlen nennen. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass der Campus in Tirol weiter ausgebaut werde und man nach wie vor 400 offene Stellen habe.

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