Kunststoff-Riese setzt auf Öko-Medizinprodukte
© Greiner Bio-One
Medizinsparte Greiner Bio-One produziert unter anderem Pipetten, Labor- und Ordinationsbedarf, Einwegnadeln, Katheder und Entsorgungsboxen.
HEALTH ECONOMY Redaktion 27.01.2023

Kunststoff-Riese setzt auf Öko-Medizinprodukte

Trotz Energiekrise und massiver Teuerungen setzt die Greiner AG auf nachhaltige Finanzierungsmodelle und ökologische Produkte.

••• Von Katrin Grabner

WIEN/KREMSMÜNSTER. In Zeiten von Energiekrise, Lieferengpässen und schwankenden Rohstoffpreisen bleibt oft wenig Kapazität für das Thema Klimafreundlichkeit. Möglichkeiten, trotzdem auf Nachhaltigkeit zu setzen, gibt es aber allemal, wie die oberösterreichische Greiner AG – führender Kunst- und Schaumstoffhersteller und Medizinprodukte­erzeuger – zeigt.

Nachhaltiges Darlehen

Mit einem Schuldendarlehen, dessen Verzinsung an die Nachhaltigkeitsperformance des Unternehmens gekoppelt ist, möchte die Firma der „Verantwortung als Global Player in der Kunststoffindustrie” nachkommen, wie Axel Kühner, Vorstandsvorsitzender der Greiner AG, betont. Mit dem Schuldschein von über 172 Mio. € hat sich das Unternehmen drei Ziele gesetzt: Bis 2030 will man den Anteil an Grünstrom weltweit auf 100% ausbauen, den Frauenanteil in Führungspositionen auf 40% erhöhen und gruppenweit nur noch mit Lieferanten zusammenarbeiten, die ein EcoVadis-Rating von mindestens 50 Punkten aufweisen.

Kühner erwarte zwar ein „schwieriges Jahr”, von der Nachhaltigkeitsstrategie werde man aber deshalb nicht abweichen. „Wir können langfristig nur dann erfolgreich sein, wenn wir weiterhin auf Kreislaufwirtschaft und Emissionsreduktion setzen”, ist der Vorstandsvorsitzende überzeugt.
In der Medizintechnik-Sparte, Greiner Bio-One, gäbe es aufgrund hoher Anforderungen in Bezug auf die Reinheit und Funktionalität des eingesetzten Materials sowie gesetzlicher Vorschriften teils Einschränkungen. Trotzdem möchte man auch in diesem Bereich entlang der gesamten Wertschöpfungskette nachhaltig arbeiten. Dazu zählen laut Rainer Perneker, CEO von Greiner Bio-One, „das Optimieren des Materialeinsatzes, die Wiederverwertung der während der Herstellung entstehenden Kunststoffabfälle sowie der Einsatz von recycelten Materialien, wo immer es möglich ist”. Ein neuer Urinbecher beispielsweise ist deshalb nicht mehr einzeln unterverpackt und spart so rund 15 t Verpackungsfolie im Jahr.

Neue Position

Um die Zusammenarbeit zwischen den drei Sparten der Greiner AG – Greiner Packaging, Greiner Bio-One und Neveon – sowie den strategischen Einkauf und die Führung der IT zu koordinieren und zu optimieren, ist seit Anfang des Jahres der ehemalige Greiner Packaging-CEO Manfred Stanek als Chief Operating Officer (COO) im Management der Greiner AG. Der nachhaltige Transformationsprozess steht dabei im Fokus.

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