••• Von Martin Rümmele
WIEN. Eine nahezu unendliche Geschichte geht auf die Zielgerade zu: Im Dezember startet die Umsetzung der Elektronischen Gesundheitsakte (Elga) – zuerst in Spitälern der Stadt Wien, des Landes Steiermark sowie bei den Elisabethinen in der Steiermark und in Pflegeinrichtungen in Wien und Graz. Schrittweise folgen weitere Spitäler in den Ländern. Ab 2016 folgt Niederösterreich und dann beginnt dann die Einbindung des niedergelassenen Bereichs sowie wie geplant auch die sogenannte E-Medikation, bei der Wechselwirkungen zwischen verschriebenen Medikamenten aufgezeigt werden sollen.
Schrittweise Umstellung
„Wir sind derzeit noch in der Laborumgebung und testen noch einmal alles. Danach wird routinemäßig wie bei anderen Softwareentwicklungen in Abschnitten auf den Echtbetreib umgestellt”, sagt Elga-Geschäftsführerin Susanne Herbek. Die anfängliche Kritik und Sorgen der Bevölkerung im Hinblick auf Datensicherheit sind abgeflaut, erzählt sie. Gab es zum Start der Website mit der Möglichkeit zum Optout noch bis zu 3.000 Anrufe pro Tage bei der Elga-Hotline, sind es jetzt noch etwa 20 bis 30 Anrufe. Geholfen haben dabei wohl auch die breite Aufklärungskampagne und die Verschiebung, um das System absolut sicher zu machen.
Elga sollen Ärzten in Kliniken und dem niedergelassenen Bereich helfen, Befunde von Patienten bei deren Behandlung einzusehen. Damit soll die Versorgung verbessert werden. Via Elga werden vorerst Radiologie- und Laborbefunde, Entlassungsbriefe von Spitälern und Medikamente abrufbar sein. Die Entscheidung, ob ein Arzt einen Befund ansieht, obliegt wie heute künftig dem behandelnden Arzt. Die Daten werden nicht zentral erfasst, sondern sind bei Bedarf über ein Portal verknüpfbar. Dabei kann ein Arzt mit Zustimmung des Patienten über eine spezielle Maske sehen, welche Daten verfügbar sind und bei Bedarf einsehen. Herbek: „Die Qualität der Daten wird sehr hoch sein.” Alte Daten werden nicht erfasst – die Digitalisierung wäre zu aufwendig.