••• Von Ulli Moschen
WIEN. Austromed, die Interessensvertretung der österreichischen Medizinprodukte-Unternehmen, hat ab sofort einen neuen Präsidenten. Gerald Gschlössl löst Friedrich Thomasberger ab, der aufgrund einer beruflichen Neuorientierung seine Funktion Ende 2015 zurückgelegt hat. Gschlössl ist Vertriebsleiter von Lohmann & Rauscher Österreich und seit fast 30 Jahren in der Medizinproduktebranche tätig. Außerdem ist er Sprecher der Branchengruppe Verbandstoffe und der Arbeitsgruppe Vergabewesen in der Austromed sowie Sprecher der Initiative „Wund?Gesund!”, einem Zusammenschluss von Medizinprodukte-Unternehmen aus dem Bereich Verbandstoffe.
„Enormer Kostendruck”
„Die Medizinproduktebranche in Österreich ist geprägt von enormen Kostendruck, stetig anwachsenden europäischen Vorgaben sowie politischen und wirtschaftlichen Einflüssen”, erklärt der neue Präsident zu seinem Antritt. „Diese machen es immer herausfordernder, den Patienten innovative Produkte und Dienstleistungen zur Verfügung stellen zu können und damit rasch deren Lebensqualität entscheidend zu verbessern.”
Gschlössl sieht es als seine Aufgabe, die Rahmenbedingungen für die Branche insbesondere bei der Forschung und der Entwicklung am Standort Österreich zu verbessern und auch dem wachsenden Kostendruck entgegenzutreten. „So können wir im internationalen Wettbewerb einen nachhaltigen Mehrwert bieten – für Patienten, Kunden und Mitarbeiter. Angesichts dessen ist es eine große und ehrenvolle Aufgabe für mich, die Führung der Austromed zu übernehmen und die Interessen der Branche im Sinne eines modernen, effektiven österreichischen Gesundheitssystems zu vertreten.”
Die Mitglieder der Austromed entwickeln, produzieren und handeln mit Medizinprodukten in Österreich. Die Palette der Produkte reicht vom Herzschrittmacher über Hüftimplantate, Laborartikel bis zu Verbandstoffen; ständig kommen neue Produkte dazu.
1,5 Mrd. Euro Branchenumsatz
Experten gehen davon aus, dass durch die steigende Nachfrage nach Gesundheitsleistungen und Medizinprodukten, den medizinisch-technischen Fortschritt, die steigenden medizinischen Anforderungen an Diagnostik und Therapie, die demografische Entwicklung sowie die verbesserte Infrastruktur und das steigende Einkommen in Schwellen- und Entwicklungsländer die Medizinprodukte-Branche weiterhin ein Wachstumsmarkt bleiben wird. In den rund 100 Mitgliedsunternehmen der Austromed sind etwa 9.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die Wertschöpfung, die durch Austromed-Unternehmen in der gesamten Wirtschaft bewirkt wird, beträgt über 1,5 Mrd. €, rechnet der Verband vor.