Neuer Ärzte-Chef
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Ärztekammerpräsident Johannes Steinhart fordert bessere Rahmenbedingungen und ein Ende des Spardrucks.
HEALTH ECONOMY Redaktion 01.07.2022

Neuer Ärzte-Chef

Österreichische Ärztekammer hat einen neuen Präsidenten: Johannes Steinhart löst Thomas Szekeres ab.

••• Von Martin Rümmele

WIEN / BAD RADKERSBURG. Der Wiener Ärztekammerpräsident Johannes Steinhart (67) ist am Wochenende wie erwartet im Rahmen des Ärztekammertags in Bad Radkersburg gewählt worden. Er gehört der ÖVP-nahen „Vereinigung Österreichischer Ärztinnen und Ärzte” an. Die Liste des bei der Vertretung von Ärzteinteressen oft recht forsch auftretenden Steinhart war bei der Wiener Kammerwahl im März stimmenstärkste Fraktion geworden. Jetzt könnte sich der Duck der Ärzte im Gesundheitssystem erhöhen.

Steinhart selbst wies nach seiner Wahl auf „eine ganze Reihe von Baustellen für die kommenden Jahre” hin. „Wir brauchen im Kassenbereich eine neue Zeitrechnung, eine völlig neue Herangehensweise”, sagte er. In seiner Amtszeit will er Gemeinsames über Trennendes stellen. „Die zuletzt aufgetretenen Risse in der Ärzteschaft müssen geschlossen werden.” Ärztinnen und Ärzte müssten angesichts der „entscheidenden Weggabelungen” im Gesundheitssystem nun stark und geeint auftreten.
Während Steinhart kein Unbekannter im Gesundheitswesen ist, gibt es etliche neue Gesichter im Präsidium der Österreichischen Ärztekammer. Zum ersten Vizepräsidenten wurde Harald Schlögel, Präsident der Ärztekammer für Niederösterreich, gewählt. Als weitere Vizepräsidenten fungieren die beiden Bundeskurienobmänner Harald Mayer und Edgar Wutscher. Zum Finanzreferenten wurde der Präsident der Ärztekammer für Steiermark, Michael Sacherer, gewählt.

Forderung nach mehr Geld

Auch im Spitalsbereich stünden einige Herausforderungen an, etwa bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen, sagt Steinhart: „Hier muss das Augenmerk darauf liegen, den Beruf des Spitalsarztes wieder attraktiver zu machen. Österreich befindet sich in einem internationalen Wettstreit um den Nachwuchs”, hält er fest. Zudem drohe ein Spardruck im System. „Wir sehen bereits jetzt deutliche Versorgungslücken im Kassenbereich und gleichzeitig Schwierigkeiten, Ausbildungsplätze zu besetzen. Das ist das logische Resultat der Gesundheitspolitik der vergangenen Jahre – aber so kann es nicht weitergehen.”

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