Novartis investiert in Tirol 200 Mio. € in Biotechwerke
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HEALTH ECONOMY Redaktion 30.11.2018

Novartis investiert in Tirol 200 Mio. € in Biotechwerke

Pharmakonzern Novartis baut die Standorte Kundl und Schaftenau um und schafft 200 neue Jobs.

••• Von Karina Schriebl

KUFSTEIN. Die zuletzt aufgetauchte Frage, welchen Stellenwert die Novartis-Standorte innerhalb des Konzerns haben und wie wichtig die Generikatochter Sandoz ist, hat vom Konzern eine klare Antwort erhalten: Novartis kündigte an, 200 Mio. € in die beiden Produktionsstandorte im Tiroler Schaftenau und in Kundl (beide Bezirk Kufstein) zu investieren. Daniel Palmacci, Leiter der Novartis-Produktionsbetriebe in Österreich, bezeichnete die Investition als „ein starkes Bekenntnis” der Zentrale in Basel in die Kompetenz und Qualität der Standorte in Tirol.

200 neue Jobs bis 2021

Die Neuinvestitionen werden bis 2021 rund 200 Arbeitsplätze schaffen. Eines der konkreten Investitionsprojekte sei die nächste Generation der biotechnologischen Produktion namens „Advanced Integrated Biologics Manufacturing”, um die weltweit neueste Produktionstechnologie in diesem Bereich in Tirol zu etablieren, sagte Palmacci. Die Eröffnung der neuen Anlage sei für 2021 geplant. Ein weiteres Projekt sei der Ausbau der bestehenden „BioInject”-Anlage mit einer zusätzlichen Produktionslinie für die Herstellung von sterilen Fertigspritzen.

Die globale Strategie des Konzerns gehe weg von Produkten mit „hohem Volumen”, also den klassischen Tabletten, hin zu hoch spezialisierten Medikamenten. Aufgrund dieser Neuausrichtung werden auch an den Produktionsstandorten in Tirol einige Bereiche zurückgefahren, erklärte Palmacci. Die dadurch betroffenen Mitarbeiter sollen aber durch Umschulungen im Unternehmen bleiben können. „Insgesamt werden wir in Zukunft mehr und nicht weniger Arbeitsplätze in Tirol haben”, so der Leiter der Produktionsbetriebe. Derzeit seien 4.500 Mitarbeiter in Tirol beschäftigt.

Standort gewinnt

Wegen sinkender Erträge im Medikamentengeschäft hatte der Pharmakonzern im September angekündigt, in der Schweiz und in Großbritannien mehr als 2.500 Stellen zu streichen. Umso mehr freue ihn daher dieses klare Zeichen des Konzerns, auf den Tiroler Standort zu setzen, sagte Palmacci; der Standort gewinne dadurch innerhalb des Konzerns klar an Bedeutung.

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