••• Von Martin Rümmele
SCHLADMING. Eine Analyse von Foresight Research zeigte beim Austrian Health Forum das Nachwuchsproblem im Gesundheitsbereich auf: Zwar ist die Zahl an Beschäftigten seit zehn Jahren um ein Drittel gestiegen, allerdings stehen im Gesundheitswesen rund 98.000 Beschäftigten über 50 Jahre nur knapp 62.500 Beschäftigte unter 30 Jahre gegenüber.
Um die Versorgung aufrecht zu halten, müssen nicht nur junge Menschen gewonnen werden, sondern es gilt auch die bestehenden Älteren so lange als möglich gesund im Beruf zu halten. „Die Beschäftigten im Gesundheitswesen sind heute im Durchschnitt wesentlich älter als früher, und auch wesentlich stärker belastet als vor der Pandemie. Damit steigt der Anteil jener, der den Beruf wechseln will”, erklärte der Managing Director von Foresight Research Christoph Hofinger. Trotz der oft schwierigen Rahmenbedingungen seien Menschen in Gesundheitsberufen stark intrinsisch motiviert. „Diese Motivation muss durch bessere Arbeitsbedingungen und Wertschätzung auf Augenhöhe gezielt gefördert werden, insbesondere in der Pflege”, empfahl Hofinger.
„Alle Menschen ansprechen”
Wie man mehr Menschen begeistern kann, beschäftigte auch Stephan Rotthaus, Berater im Gesundheitsbereich. Um den Mangel zu beheben, brauche es unter anderem Arbeitsmigration und eine höhere Altersdiversität: „Der Nachwuchs ist wichtig, aber wir müssen im Recruiting im Gesundheitssystem alle Alterskohorten ansprechen”, sagte er. Katharina Reich, Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit und Sektionschefin im Gesundheitsministerium, schlug in dieselbe Kerbe: „Wir müssen die Jobs so gestalten, dass sie nicht nur erträglich sind, sondern dass Beruf und Berufung wieder zusammenkommen.”
